Essen. Die Fans von Rot-Weiss Essen wünschen sich einen Ausbau des Stadions an der Hafenstraße. Rückendeckung kommt vom OB. So ist der aktuelle Stand.
„Ich bin“, sagte Oberbürgermeister Thomas Kufen auf der außerordentlichen Jahreshauptversammlung von Rot-Weiss Essen, „für den Eckenausbau des Stadions an der Hafenstraße – ohne Wenn und Aber!“
Klarer kann man sich nicht ausdrücken, klar war auch sein Appell an die Mitglieder von RWE: Entlastet den Vorstandsvorsitzenden Marcus Uhlig und den Aufsichtsrat um André Helf. Geschlossenheit demonstrieren: Das sei die Erwartung der Politik. Und nötig, damit das Stadion tatsächlich ausgebaut werden könne, so Kufen auf seiner Rede, die die JHV am Sonntag eröffnete. Ein paar Stunden später war eine Entscheidung getroffen: Die Mitglieder entlasteten sämtliche Gremien. Nun ist die Horror-JHV vom Juni wohl endgültig vom Tisch, die Zukunft kann kommen.
Rot-Weiss Essen: Vom Stadionausbau profitiert auch die SGS
Der Stadionausbau ist dabei ein zentraler Punkt. Nicht nur für RWE, sondern auch für die SGS Essen, die in der Bundesliga spielt, und etwaige Länderspiele sei es vonnöten, die Ecken zu schließen, betonte Kufen. „Ich habe eine entsprechende Vorlage in Auftrag gegeben und den Gremien vorgelegt.“ Der Oberbürgermeister habe aber auch festgestellt, dass das Vorhaben „alles andere als ein Selbstläufer“ werde. Jede große Investition führe erst einmal zu Kritik.
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Die Zuschauerkapazität würde von heute 19.100 auf rund 26.000 Plätze steigen. Laut einer Schätzung der städtischen Grundstückverwaltung Essen (GVE) betragen die Kosten für das Projekt etwa 22 Millionen Euro. Skeptisch sind offenbar die Grünen, die im Rat mit Kufens CDU kooperieren. Fragen zur Pacht und zur Verkehrssituation seien offen.
Lesen Sie hier: Ausbau rückt näher – die Grünen kritisieren das Vorhaben.
Dessen ist sich Marcus Uhlig, der Vorstandsvorsitzende des Drittligisten, bewusst. Man befinde sich in einem Austausch mit der Politik. „Wir haben überall die Vorteile erläutert und dargelegt“, betonte er. Noch bessere Stimmung, mehr Möglichkeiten, Schutz vor Wind und Regen. Durch den Ausbau der Ecken könnte RWE laut den Planungen der GVE weitere 17 Logen mit rund 400 Plätzen vermarkten, was besonders lukrativ sein dürfte.
„Es stehen“, so der Vorstandsvorsitzende weiter, „wichtige Gespräche und Verhandlungen mit der GVE um Pachtverträge zum Zeitpunkt ab dem Ausbau an.“ Er sei zuversichtlich, eine konstruktive Lösung zu finden.
Die Brennpunkte zur JHV von RWE:
- André Helf: RWE kann in der zweiten Liga spielen.
- Rot-Weiss Essen: Uhlig kündigt Gespräche über Transfers an.
- RWE-Mitglieder entlasten Vorstand und Aufsichtsrat.
Rot-Weiss Essens Fans seien Botschafter der Stadt
André Helf, der Aufsichtsratsvorsitzende, sprach ebenfalls über die Pläne. „Es geht nicht nur um den Ausbau, sondern auch um Solidität und Solvenz der Vertragspartners RWE. Der Stadionbetreiber muss den Ausbau auch gegenfinanzieren“, so seine Botschaft an die Mitglieder vor der Entlastungs-Abstimmung.
Mit ihrer Entscheidung, Vorstand und Aufsichtsrat zu entlasten, dürften diese ihren Job gemacht haben, damit bald die Bagger anrollen in Bergeborbeck.
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Apropos: Thomas Kufen findet, dass die Anhänger von RWE den Stadionausbau verdient hätten. „Die Fans von Rot-Weiss Essen sind ein ungeheures Potenzial. Das sieht man nicht zuletzt bei den Auswärtsspielen. Mir nötigt es großen Respekt ab, wie viele Fans von RWE sich quer auf den Weg durch die Republik machen. Das zeigt, wie stark das Herz von Rot-Weiss Essen schlägt.“ Das unterscheide RWE von anderen Vereinen.
Rot-Weiss Essen: Appell von OB Kufen
Gleichwohl mahnte er: Fans seien Botschafter „unserer Stadt. Verhaltet euch auch so, auch wenn ihr mal keine drei Punkte im Gepäck habt.“ Dass der Verein gegen Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung kämpfe, sei gut, betonte Kufen: „Dieser Verein ist wie unsere Stadt. Bunt und vielfältig.“