Essen. Rot-Weiss Essen empfängt am Samstag den ambitionierten Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld. Die Konstellation verspricht Hochspannung.
So schnell kann das gehen. Anfang Oktober war Rot-Weiss Essen noch richtig knatschig. Innerhalb von wenigen Tagen hatte die Mannschaft von Trainer Christoph Dabrowski die Hütte zweimal so richtig vollbekommen: 0:4 in Unterhaching und 0:5 an der Hafenstraße gegen den SC Verl. Doch längst sind sie bei RWE schon wieder positiv gestimmt Es hat sich sogar eine gewisse Euphorie breitgemacht. „Kontrollierte Euphorie“, drückt Dabrowski vorsichtshalber mal sachte auf die Bremse. Man kennt ihn ja, den Hafenstraßen-Reflex.
Aber Grund für eine gesunde Zufriedenheit gibt es allemal. Plötzlich läuft es bei den Roten. 21 Punkte nach 13 Spieltagen, das sieht doch sehr ordentlich aus, wenn man bedenkt, dass die magische Grenze für den Klassenerhalt in der Regel bei 40 Punkte plus liegt. Der emotionale 2:1-Erfolg am vergangenen Wochenende im Derby beim MSV Duisburg war der dritte Dreier in Serie, dann folgte auch noch der seriöse Auftritt im Niederrheinpokal beim Oberligisten SV Straelen (4:0), mit dem der Drittligist locker ins Viertelfinale eingezogen ist.
Rot-Weiss Essen hat auch im Verbandspokal Selbstvertrauen getankt
„Das war jetzt der vierte Sieg in Folge. Daraus ziehen wir sehr viel Selbstvertrauen“, meinte Dabrowski nach den entspannten Pokalminuten. Selbstvertrauen werden die Essener definitiv benötigen, denn schon die Englische Woche endet mit einem Kracher. Am Samstag ist der Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld zu Gast an der Hafenstraße (14 Uhr).
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Auch die Arminia befindet sich nach zuletzt drei Siegen im Aufwind. Und dass die Form stimmt, haben die Ostwestfalen unter der Woche im DFB-Pokal bewiesen. Es muss ja nicht immer gleich die unglaubliche Sensation sein, die der Liga-Rivale Saarbrücken gegen die übermächtigen Bayern geschafft hat. Die Bielefelder hatten in der zweiten Runde den Hamburger SV, ein Topteam der 2. Bundesliga, am Rande einer Niederlage, verloren aber das Elfmeterschießen mit 3:4.
„Die Vorfreude ist riesig“, sagt der RWE-Coach. „Man sieht es auch an der Resonanz, dass das Stadion voll sein wird.“ Die beste Eigenwerbung ist halt immer der Erfolg. Gegen Bielefeld ist das Stadion an der Hafenstraße ausverkauft, erstmals in dieser Spielzeit gibt es auch für den Gäste-Bereich keine Karten mehr - Full House also mit 19.200 Besuchern.
Duell Rot-Weiss Essen gegen Arminia Bielefeld verspricht Spannung
Und die Konstellation verspricht Hochspannung. „Bielefeld ist noch ein gefühlter Zweitligist, sie haben richtig individuelle Qualität im Kader“, so Dabrowski. Er erwartet einen offenen Schlagabtausch, einen Gegner, der zielstrebig nach vorne spielen wird. Der Zweitliga-Absteiger hat schließlich den Anspruch, oben mitzumischen, aber er hat nach verkorkstem Start auch noch einiges aufzuholen. „Da wartet ein Brett auf uns“, ahnt der Essener Fußballlehrer, der aber keine Zweifel zulässt: „Unser Ziel ist ganz klar der vierte Sieg in Folge in der Liga. Das ist unser Anspruch.“
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Welche Mannschaft die Gastgeber auf den Rasen schicken werden, lässt Dabrowski wie gewohnt offen. Allerdings lässt er auch durchblicken, dass es es keine großartigen Veränderungen geben wird, weil man ein erfolgreiches Team bekanntlich ungern umkrempelt. Derby-Torschütze Mustafa Kourouma, der auch gegen Straelen erste Wahl war, wird den Platz wieder für Felix Götze räumen. Auf der rechten Abwehrseite könnte Eric Voufack seinen Platz an Andreas Wiegel verlieren.
Nur drei Spieler auf der Ausfall-Liste bei Rot-Weiss Essen
Die Ausfallliste bei Rot-Weiss ist jedenfalls nicht größer geworden. Und Björn Rother war ja nach seiner Rot-Sperre im Verbandspokal schon wieder am Ball. Damit fehlen nur Thomas Eisfeld, Ekin Celebi und Fabian Rüth. Alle drei sind in der Reha, aber es sei zumindest absehbar, wann sie zurückkehren. Eisfeld hatte zuletzt noch Probleme mit dem Sprunggelenk, nun hat ihn ein Infekt erneut zurückgeworfen. Der Mittelfeld-Routinier wird deshalb erst in den nächsten zwei Wochen zum Mannschaftstraining erwartet.
Linksverteidiger Celebi wiederum hat in Nürnberg an seiner Fitness gearbeitet und die Belastung kontinuierlich gesteigert. Es sieht gut aus, heißt es, er soll aber der nächsten Woche langsam eingegliedert werden.
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