Essen. Lucas Brumme hat noch große Ziele, gerne mit Rot-Weiss Essen. Der Zugang spricht über seine Verletzungshistorie, verrät, was RWE stark macht.

Es war die 70. Minute im Freiburger Dreisamstadion, als den Essener Fans das Herz in die Hose rutschte: Nach einer Abwehraktion im RWE-Strafraum blieb Verteidiger Lucas Brumme im Sechszehner liegen und machte gleich das Auswechselzeichen. Bitte nicht, dachten die Fans von Rot-Weiss Essen, sensibilisiert durch so manche Langzeitausfälle der jüngeren Vergangenheit.

Und beim (noch) 23-Jährigen mit seiner Kniegeschichte war Schlimmstes zu befürchten. Inzwischen gab es längst Entwarnung: „Es war Knie auf Knie, worauf ich ein leichtes Stechen verspürte, also eine Vorsichtsmaßnahme“, so Brumme beschwichtigend, der nicht mit dem Training aussetzen musste und schon wieder voll im Saft steht für die Heimpartie am kommenden Samstag gegen Jahn Regensburg.

RWE-Zugang Lucas Brumme erlitt Kreuzbandriss

Das Knie des gebürtigen Berliners war auch das große Thema im Sommer, noch vor seiner Verpflichtung. Denn die Krankenakte ließ die Verantwortlichen an der Hafenstraße zögern. 2019 zog er sich beim BFC Dynamo einen Kreuzbandriss zu. Und in diesem Jahr passierte ihm beim Pokalspiel beim FSV Dörnberg das nächste Missgeschick: „Auf schneebedecktem Kunstrasen bin ich weggerutscht, das war Pech“, erinnert er sich. Ein leichter Knorpelschaden, der operativ behoben wurde. Und der ihn vermutlich einen Vertrag beim Zweitliga-Aufsteiger Wehen Wiesbaden kostete, hatte er dort doch ebenfalls zum Stamm gehört.

Agiler Leistungsträger auf der Außenverteidiger-Position: Lucas Brumme (rechts).
Agiler Leistungsträger auf der Außenverteidiger-Position: Lucas Brumme (rechts). © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Gut für Rot-Weiss, gehört er in der Dabrowski-Elf bereits jetzt zu den absoluten Leistungsträgern. Alles richtig gemacht von den Verantwortlichen, die den fertigen Vertrag mit ihm längst in der Schublade hatten, allerdings erst einmal mögliche Reaktionen des lädierten Knies abwarten wollten. Die blieben zum Glück aus, Lucas Brumme ist auf der Linksverteidiger-Position ein stabilisierender Faktor im RWE-Spiel, was sich an den letzten Ergebnissen (dreimal zu Null) ablesen lässt.

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„Inzwischen wissen die Offensivreihen, die zu uns kommen, wie schwer es ist, durch unsere Abwehr zu kommen. Und wenn, dann ist da immer noch Jakob Golz, der uns schon ein paar Mal gerettet hat“, zeugt Brummes Aussage vom gewachsenen Selbstbewusstsein der letzten Partien. Der Berliner lebt in der Nähe Rüttenscheids und unternimmt auch privat viel mit dem RWE-Keeper. Aber auch mit den anderen geht es gerne mal „um den Block“. Brumme lobt die Gemeinschaft im Team: „Wir sind ein ziemlich verschworener Haufen.“

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Da es in der Dritten Liga oftmals „wild“ zugehe, sei das vorrangige Ziel, so schnell wie möglich die 40-Punkte-Marke zu erreichen: „Danach können wir vermutlich noch etwas lockerer aufspielen.“ Lockerheit, die den technisch versierten gelernten Stürmer mit Tordrang heute schon auszeichnet. Wer Brumme anspielt, ist gut versichert: „Ich habe ja schon einige Jahre in der Dritten Liga auf dem Buckel, das schafft natürlich Selbstvertrauen.“ Und es tut natürlich gut, zu spüren, wie Mannschaft und Trainerteam und nicht zuletzt die Zuschauer ihn wertschätzen.

Lucas Brumme schaut mit einem Auge auf Union Berlin

Mit einem Auge schielt er natürlich noch auf die Entwicklung seines Stammvereins Union Berlin und ist über die Entwicklung baff erstaunt: „Zu meiner Jugendzeit dort ging es darum, die Zweite Liga zu halten, jetzt spielen sie in der Champions League. Einfach überragend, welche Arbeit dort geleistet wird.“ Noch heute, wenn er seine Freundin in Berlin besucht, schaut er gerne bei Heimspielen vorbei.

Irgendwann will er zurückkehren in die Bundeshauptstadt, das steht für ihn fest, vielleicht „ein Café oder eine Bar“ eröffnen. Gerne auch als Bundesligaspieler, diesen Traum, ganz nach oben zu kommen, hegt der Barcelona-Fan nach wie vor. Gerne auch mit Rot-Weiss Essen.

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