Essen. Die kleiner JHV von Rot-Weiss Essen verlief harmonisch. Marcus Uhlig sprach über die Ziele und kündigte einen besonderen Sponsor an.

Er werde alles dafür tun, dass die Besucher mit einem „besseren Gefühl hier rausgehen“. Das versprach Marcus Uhlig, der Vorstandsvorsitzende von Rot-Weiss Essen, zu Beginn des Info-Abends, der „Kleinen JHV“.

Zu dieser hatten der Verein sowie die Fan- und Förderabteilung (FFA) am Dienstag eingeladen, da die richtige Jahreshauptversammlung katastrophale Zahlen parat hatte, Fragen aufwarf und schließlich abgebrochen wurde.

Uhlig sprach als Letzter nach Aufsichtsratsmitglied und Wirtschaftsprüfer Hans-Henning Schäfer, Vorstandskollege Sascha Peljhan und Aufsichtsratschef André Helf.

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Uhlig holte aus und sprach zunächst über das Sportliche. Besser abschneiden, sich stabilisieren und möglichst auf einem einstelligen Drittliga-Platz landen: Das Ziel für 2023/24 bekräftigte der 51-Jährige – Applaus von den anwesenden Mitgliederinnen und Mitgliedern.

Marcus Uhlig über Sponsoren von Rot-Weiss Essen: „Vielleicht können wir in den nächsten Wochen einen interessanten Vollzug melden“

Dass Christian Flüthmann (Direktor Profifußball) und Marcus Steegmann (Sportdirektor) eine Doppelspitze bilden, sei notwendig – die Anforderungen an eine Sportliche Leitung hätten sich erhöht. Das könne man nicht mehr allein machen, so Uhlig. Er sei froh, dass beide in Essen tätig sind. Auch dass der Trainerstab größer geworden ist und sich personell verändert hat, sei die richtige Entscheidung gewesen.

Anschließend äußerte er sich zu Alexander Rang, dem jüngsten Mitglied des Vorstands. Rang (45) wird sich um den Vertrieb kümmern, gemeinsam mit sechs Festangestellten. „Ich glaube, dass wir uns mit Alex sehr gut verstärkt haben“, sagte Uhlig. Und weiter: „Trotz der sicherlich komplexen Gesamtatmosphäre“ tue sich etwas bei potenziell neuen Sponsoren, größere Türen, die sich öffnen könnten. „Vielleicht können wir in den nächsten Wochen einen interessanten Vollzug melden.“

Vollzug, das könne RWE zeitig auch beim Rasen melden, der dieser Tage neu verlegt wird. Jeder, der bei der Versammlung am Dienstagabend im Stadion war, konnte das sehen: Der neue Rollrasen wird derzeit verlegt und wächst. Uhlig reflektierte die Rasenposse.

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Die Rasendrainage sei seit Stadioneröffnung nicht modernisiert worden. Wasser konnte nicht richtig abfließen. Deshalb wurde in diesem Sommer ein neuer Rasen verlegt, und zwar ein selbst gesäter – das sei billiger, nachhaltiger und robuster als ein Rollrasen, so die einhellige Meinung von Experten.

„Aus heutiger Sicht war das falsch. Im Sommer waren wir davon überzeugt“, sagte Uhlig. Dass der Rasen nicht richtig festwuchs, das wurde in den ersten Saison-Heimspielen sichtbar. In der laufenden Länderspielpause hat sich RWE dazu entschieden, den frisch gesäten Rasen nochmals auszutauschen. 125.000 Euro kostet der Rollrasen.

Rot-Weiss Essen: Es war ein harmonischer Abend

Thema Geld: Eine Frage aus dem Publikum war, ob Michael Kölmel noch immer Geld von RWE erhalte. Zum Hintergrund: Unternehmer Kölmel hatte Ende der 90er-Jahre viele Traditionsvereine entschuldet und sich im Gegenzug Marketingrechte gesichert. Mit RWE schloss er 2016 vor Gericht einen Vergleich, aber ja: Bis 2028/29 erhält er noch immer 15 Prozent der TV-Gelder, bestätigte Uhlig. "Bis dahin werden wir aber sicherlich das Gespräch mit ihm beziehungsweise seiner Firma suchen."

Und? Konnten Uhlig und seine Funktionärskollegen das Versprechen einhalten? Nun, es blieb ruhig, es war sogar ein harmonischer Abend, verglichen mit der regulären Jahreshauptversammlung im Juni. Vorstand und Aufsichtsrat demonstrierten Einigkeit – und die gezeigte Transparenz kam bei den Anwesenden augenscheinlich gut an.