Essen. Felix Götze, Defensivspieler von Rot-Weiss Essen, sieht in der risikofreudigen Spieleröffnung auch viele gute Ansätze für die eigenen Angriffe.

Nach den 120 Pokalminuten kam auch Felix Götze ziemlich abgekämpft hinunter in die Katakomben. Und bei aller Enttäuschung über das Ausscheiden gegen den Hamburger SV konnte man der Miene des 25-Jährigen auch eine gewisse Zufriedenheit entnehmen, auch wenn das Pokal-Aus natürlich im Vordergrund stand: „Ärgerlich, wir kommen nach den Gegentoren immer wieder gut zurück, zumindest das Elfmeterschießen wäre schön gewesen, so stehen wir jetzt ohne irgendwas da. Aber, ja, es war ein guter Fight“, haderte er ein bisschen mit dem unglücklichen Ausgang.

Nach seiner Einwechselung in Halle diesmal in der Startelf

Götze selbst durfte mit seiner Leistung zufrieden sein. Nachdem er zum Saisonauftakt in Halle nur die letzten 20 Minuten mitwirken durfte, schenkte ihm RWE-Trainer Christoph Dabrowski nun von Beginn an das Vertrauen. Der eigentlich defensive Mittelfeldspieler zog sich bei HSV-Angriffen mit in die Abwehrkette zurück und hielt seine Seite zusammen mit Andreas Wiegel ohne größere Brandherde sauber.

Eine Position die dem Ex-Augsburger nicht ganz fremd ist. „Klar, meine Lieblingsposition ist weiter vorne, aber ich glaube, ich habe heute ein ordentliches Spiel gemacht. Ich habe in der Jugend immer da gespielt, ansonsten hätte es mir unser Trainer wohl auch nicht zugetraut, heute diese Rolle zu übernehmen. Die Hauptsache war heute auf dem Platz zu stehen.“ Die Acht, so Götze, sei eigentlich bei den Senioren seine Lieblingsposition, da könne er variabler spielen und viel unterwegs sein.

Dass dabei in der RWE-Abwehr im Dreiecksspiel eklatante Fehler auftraten, sieht er noch lange nicht als Grund an, dieses Spielsystem zu diesem Zeitpunkt schon über den Haufen zu werfen: „Wir versuchen hinten raus zu spielen und haben gesagt, wir wollen mutig spielen. Man hat gesehen, dass wir dadurch auch gute Anteile hatten und uns Chancen rausgespielt haben, weil wir flach eröffnet haben. Wir wissen, dass wir die Qualität haben, auch so zu spielen und keinen Fehler zu machen“, ist er von seinen Mitspielern überzeugt.

Drei Tore gegen den Hamburger SV

Was man von den 120 Pokalminuten mitnehmen könne für den Liga-Alltag? „Eigentlich alles - bis auf die Fehler“, lachte der Blondschopf. „Wir haben drei Tore gegen Hamburg gemacht. Ich glaube, wir haben letzte Saison nicht allzu viele Tore geschossen, und man sieht, was wir halt nach vorne auch können. Wenn wir die Fehler heute nicht machen, dann sieht es ganz anders aus.“

Felix Götze als Schattenmann: Auch in dieser Szene ist der RWE-Spieler hart am Mann bei HSV-Stürmer Robert Glatzel.
Felix Götze als Schattenmann: Auch in dieser Szene ist der RWE-Spieler hart am Mann bei HSV-Stürmer Robert Glatzel. © firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Dass er dabei mit Robert Glatzel den neben Simon Terodde wohl besten Zweitliga-Stürmer auszuschalten hatte, bedurfte bei Götze keiner besonderen Vorbereitung: „Natürlich weiß man um seine Qualität, aber besonders vorbereitet habe ich mich nicht. Ich gehe in die Spiele rein mit dem Wissen, was ich kann, und es ist uns ganz gut gelungen, eigentlich haben wir gar nicht viel zugelassen, wir haben soweit alles wegverteidigt, bis auf die Fehler können wir sehr stolz auf uns sein.“

Und am 3:2-Führungstreffer der Hamburger durch eben jenen Glatzel war er nun wirklich nicht beteiligt, die Kugel flipperte dem Stürmer nach einem unglücklichen Querschläger von Wiegel zufällig vor die Füße. Es lief einiges schief an diesem Nachmittag für RWE.

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