Essen. Es steht fest, auf welche Klubs Rot-Weiss Essen treffen wird. Das könnte ein gutes Sightseeing-Programm werden, glaubt Kolumnist Uwe Strootmann.

Das Teilnehmerfeld der 3. Liga für die Saison 2023/2024 ist seit dem vergangenen Wochenende komplett: Von oben kommend hat es mit dem Jahn aus Regensburg und dem SV Sandhausen in der Relegation „von oben“ auch noch die attraktive Arminia aus Bielefeld erwischt, auch wenn die eigenen Fans das mit der Attraktivität aktuell sicher anders sehen dürften. Gezwungenermaßen musste der Platz mit der grauen Maus aus Wehen-Wiesbaden getauscht werden, was aus sportlicher Sicht absolut gerechtfertigt war.

Für die RWE-Fans geht es also nun auswärts auf die Alm anstatt in den Wiesbadener Wellblechpalast. Ein ungleich schönerer Auswärtstrip, wenngleich der Stehplatzblock für Gästefans in Bielefeld wohl von absoluten Gegnern des Fußballs erdacht wurde. Da war es also nur noch ein Verein, der gesucht wurde. Und zwar in der Relegation „von unten“ zwischen dem FC Energie Cottbus und der SpVgg Unterhaching.

Unterhaching könnte lohnenswertes Ziel sein für Rot-Weiss Essen

Grundsätzlich gilt weiterhin und bis in alle Ewigkeit: Meister müssen aufsteigen! Nun gut, die beiden Spiele wurden ausgetragen, die tags zuvor launig prophezeite Spielunterbrechung in der siebzigsten Minute des Rückspiels fand exakt zur selben Zeit statt und am Ende haben es die Hachinger zurück in den bezahlten Fußball geschafft. Und das, obwohl zwischenzeitlich kräftig mit der eigenen Bonität kokettiert wurde, was verständlicherweise in Cottbus für Verärgerung sorgte. Aber da Pelé Wollitz eigentlich eh nur noch moppernd unterwegs ist, hat man das so richtig auch kaum wahrgenommen.

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Ich bin ganz ehrlich, so viel Neutralität muss sein: Unterhaching behagt mir mehr als Energie Cottbus. Außerdem hat sich so schlagartig die Chance für die feierwütigen RWE-Fans verdoppelt, wenigstens einmal in der Fankarriere ein Auswärtsspiel in München mit dem Oktoberfest drumherum erleben zu dürfen.

Ansonsten stehen weitere schöne Auswärtsfahrten an, ein Besuch in Lübeck bietet das Holstentor, Marzipan und sicherlich schöne Abstecher nach Scharbeutz oder an den Timmendorf Strand. Das Ulmer Münster (dort spielen wir auch) ist die größte evangelische Kirche Deutschlands, die Spatzen pfeifen dort nicht nur von den Dächern und das Stadion hat tatsächlich auch schon Erstligafußball erlebt. Sandhausen punktet mit einem Stadion, welches sich wohltuend von der Baukastenweise abhebt und der Jahn mit einer erstaunlich großen und reisefreudigen Anhängerschar.

Brennpunkte bei Rot-Weiss Essen

Es kommt schon wieder Vorfreude auf die kommende Saison auf

Die Vorfreude auf die kommende Saison ist also durchaus schon wieder vorhanden. Dafür, dass es auf dem Platz runder laufen soll als in der vergangenen Saison, wurde schon mal Vinko Šapina, aus Verl kommend, verpflichtet. Zunächst dachte ich, wir hätten den Singer-Songwriter Michael Schulte verpflichtet, aber weit gefehlt. Und ich bin mir sicher, dass schon bald die herbeigesehnten neuen Mitspieler für die vakanten Positionen folgen werden.

Die Vorbereitung beginnt am 29. Juni, das wird schon. Nichts wird es dagegen mit dem Besuch komplett neuer Sportplätze oder Stadien in einer solchen Vorbereitung: Das Jahnstadion in Bottrop und der Uhlenkrug sind scheinbar in Stein gemeißelt. Da kann kommen was will, es wird immer gegen den VfB Bottrop und die Lackschuhe getestet.

Ein Rückblick auf das Pokalfinale sei noch gestattet: Oguzhan Kefkir wechselt ja zu RWO. Und verwandelte noch im Finale einen Elfmeter für RWE gegen eben den neuen Verein. Seine anschließende Verbeugung vor den Fans auf der Westtribüne geht in die Historie der großen emotionalen Hafenstraßen-Momente ein. RWO kann sich auf einen tollen Fußballer mit tadellosem Charakter freuen!

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