Ultimatum von Trainer Peter Neururer verstrich ohne Ergebnis. Manager Bruno Hübner will weiter um den U-21-Europameister kämpfen.
Nicky Adler kam als Erster aus der Kabine. Dann Bernd Korzynietz und Tobias Willi. Und am Ende Trainer Peter Neururer. Der Mann, auf den sich am Mittwochvormittag an der Westender Straße alle Augenpaare richten sollten, war nicht da. Kein Änis Ben-Hatira weit und breit. Das Aus für den U-21-Europameister beim Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg? Wenn es nach dem Ultimatum ging, das Peter Neururer zuvor gestellt hatte, ja.
Eine Stunde nach Trainingsbeginn humpelte der Coach vom Feld, während seine Spieler unter Anleitung von Assistent Uwe Speidel weiterarbeiteten. Der Muskelfaserriss, zugezogen im österreichischen Trainingslager, verlangte seinen Tribut. „Jeder Schritt ist wie ein Walzer”, nahm's Neururer wie üblich mit Humor.
Als das Gespräch auf Änis Ben-Hatira kam, war ihm jedoch nicht nach Lachen zumute: „Er hätte die Möglichkeit gehabt, sich mit mir oder Bruno Hübner auseinanderzusetzen. Irgendwann ist es halt auch mal gut.” Klang so, als sei das Thema damit erledigt. Also kein Änis Ben-Hatira mehr im Zebra-Trikot? Da relativierte der Trainer dann noch einmal seine Aussage: „Nach jetzigem Stand gibt es da kaum noch Möglichkeiten. Ganz geschlossen ist die Tür aber noch nicht, vielleicht wird doch zumindest noch einmal ein Gespräch stattfinden.”
Damit hat sich Neururer offenbar doch auf die Position von Manager Bruno Hübner zubewegt. Der hatte dafür geworben, noch ein bisschen mehr Geduld mit dem Youngster zu haben. „Natürlich kann ich unseren Trainer verstehen, dass er endlich Klarheit haben will, was den Kader angeht. Aber es lohnt sich, um Änis zu kämpfen”, so Hübner. Sein Fahrplan bezüglich Ben-Hatira sieht nun so aus: „Er ist noch bis zum 18. im Urlaub. Direkt danach ist ein Gespräch vereinbart.”
Und wenn's nicht klappt? „Auf der Position haben wir ansonsten nicht zwingend Handlungsbedarf. Dann wird halt Chinedu Ede verstärkt aufgebaut”, so Hübner. Die Personalie Momo Diabang sieht er genau wie Peter Neururer nicht im Zusammenhang: „Wir haben für den Sturm mehrere Kandidaten, Momo gehört dazu.” Da geht der Trainer schon weiter, was den Senegalesen angeht: „Diabang hat sich so präsentiert, dass man ihn auf jeden Fall dazunehmen könnte.”