Duisburg. Tom Starke wurde von den Fans des MSV Duisburg nach der letzten Zweitliga-Saison zum "Spieler der Saison" gewählt. Der 28-jährige Stammkeeper sieht für sich keinen Grund, den Verein zu wechseln. Sein Vertrag läuft noch bis Juni 2010.

Tom Starke ist ein ehrgeiziger Torwart. Der Schlussmann von Fußball-Zweitligist MSV Duisburg hat nach dem einjährigen Bundesliga-Gastspiel mit den Zebras, bei dem er als Nachfolger von Publikumsliebling Georg Koch glänzende Kritiken erntete, Blut geleckt. „Natürlich möchte ich irgendwann wieder hoch und zurück auf die Bundesligabühne. Ich weiß, dass ich die Qualität dafür habe”, sagt der Familienvater.

Starke hat es nach eigener Einschätzung geschafft, „aus der Schublade, in die man mich gesteckt hat, herauszukommen.” Als Ersatzkeeper beim Hamburger SV bekam der Keeper ausgerechnet beim Derby in Bremen die Bude voll (0:6). Dieser Makel haftete ihm lange an. Starke: „Ich wollte es mir und auch allen Leuten, die mir die höchste Liga nicht zugetraut haben, beweisen. Das ist mir gelungen. Darüber bin ich froh.”

Doch die letzte Saison verlief für Starke zumindest zeitweise wie eine Achterbahnfahrt. Nach einer Verletzung ließ der damalige Cheftrainer Rudi Bommer Vertreter Marcel Herzog zwischen den Pfosten. Kurz darauf musste Bommer seine Koffer packen. Peter Neururer übernahm das Kommando – und entschied sich für Starke als Nummer eins. „Ich bin nach dieser Entscheidung in das erste Spiel gegen den FSV Frankfurt reingegangen und habe mir gesagt: Heute machst du keinen Fehler. Ich bin noch konzentrierter, noch akribischer ans Werk gegangen”, so Starke, dem bis zur Winterpause drei zu-Null-Spiele gelangen.

"Anfangs war es schwer"

Mittlerweile hat sich Starke auch in der Sympathieskala der anfangs skeptischen Anhänger nach vorne gearbeitet. „Anfangs war es schwer als Nachfolger von Georg Koch”, blickt Starke zurück, „dass ich nach der letzten Zweitliga-Spielzeit zum Spieler der Saison gewählt wurde, konnte ich gar nicht glauben. Das hat mich riesig gefreut.” Für den Leistungsträger, der noch bis Juni 2010 an den MSV gebunden ist, gibt es keinen Grund, in Duisburg vorzeitig seine Zelte abzubrechen. „Ich bin fest darauf eingestellt, im DFB-Pokal in Erfurt und im ersten Meisterschaftsspiel in Frankfurt im Tor zu stehen”, hat Starke seine Konzentration voll auf die Zebras ausgerichtet: „Es gibt in Deutschland genau 36 Profiplätze für Torleute. Warum sollte ich da ein Risiko eingehen und wechseln, wenn ich bei meinem Verein das Vertrauen habe?”, streicht Starke heraus und fügt an: „So einfach wird auf dieser Position nicht gewechselt, wenn man sich die Kirschen nicht gerade selbst reinwirft.”

Was die Zusammenstellung des Kaders anbelangt, zeigt sich Starke zuversichtlich. „Unser Aufgebot ist nicht sehr groß, aber dafür qualitativ gut. Sicher besteht noch Handlungsbedarf in der Offensive. Es gibt ein paar Baustellen, die wir noch schließen müssen. Was die Defensive angeht, sind wir mit den Verpflichtungen von Frank Fahrenhorst und Bruno Soares gegenüber dem Vorjahr bestimmt nicht schlechter geworden.”

Über die Zielsetzung für die neue Spielzeit äußert sich der 28-Jährige recht vorsichtig. „Wir gehen die Sache ein bisschen gedämpfter an. Sicher wollen wir wie fünf, sechs andere Mannschaften oben mitspielen. Aber das Wort Aufstieg nehme ich jetzt noch nicht in den Mund.”