Nach zwei Knieverletzungen ist der MSV-Spieler nun guter Dinge.

Ausgedehnter Urlaub war für Tobias Willi in der bald endenden Fußball-Sommerpause nicht drin. „Nach dem Saisonschluss habe ich in Duisburg noch ein paar Tage Reha gemacht. Auch jetzt absolviere ich jeden Tag mein Programm mit Fahrradfahren, Laufen und Schnelligkeitsübungen”, so der Abwehrspieler des MSV.

Wenn Cheftrainer Peter Neururer am 1. Juli zum Aufgalopp bittet, möchte Willi wieder voll da sein. Das letzte Jahr war für ihn das bisher bitterste in seiner Laufbahn. „Verletzungsprobleme dieser Art kannte ich vorher gar nicht”, sagt der 29-Jährige, der sich kurz vor dem ersten Ligaspiel gegen Hansa Rostock (2:2) einen Bänderriss und eine Meniskusquetschung im linken Knie zuzog. Willi: „Anfang der Rückrunde war ich dann wieder stabil, aber dann passierte der gleiche Mist im rechten Knie.”

Der frühere Freiburger führt die Kniefälle auch auf seinen Laufstil zurück. „Der ist schon sehr aufwendig. Da ist die Belastung groß. So lange ich Fußball spiele, werde ich in den nächsten Jahren immer ein Stabilitäts-Programm durchziehen, damit solche Verletzungen nicht mehr vorkommen.”

Nach nur 338 Einsatzminuten aus der letzten Serie verspürt Willi erheblichen Nachholbedarf. „Logisch freue ich mich auf den Start”, sagt der ehemalige U-21-Nationalspieler, „ich war lange nicht richtig dabei und bin jetzt heiß, wieder mit der Mannschaft in die Vorbereitung einzusteigen. Das ist wegen der neuen Spieler, die zu uns kommen, immer eine Mischung aus Ungewissheit und Vorfreude.”

So viele Neue sind es allerdings bisher noch nicht. Neben Frank Fahrenhorst und Chavdar Yankov (beide von Hannover 96) und dem Brasilianer Bruno Soares soll auch der Tscheche David Strihavka (Viktoria Pilsen) kommen.

„Ich finde das gar nicht schlimm, dass es diesmal nicht die Flut an Neuverpflichtungen gibt”, sagt Willi und lässt die vergangenen Spielzeiten Revue passieren: „Ich gehe jetzt in mein fünftes Jahr beim MSV. Jedes Mal kamen zwischen acht und 15 Spieler. Da war es mitunter schwer, Ruhe reinzukriegen. Jetzt haben wir einen gewissen Stamm und bekommen Qualität hinzu.”

Willi spielt auf Ex-Nationalspieler Fahrenhorst an: „Es gibt sicherlich Schlimmeres, als so einen erfahrenen Mann, den Trainer Peter Neururer noch gut aus Hannover kennt, zu verpflichten. Yankov ist noch aktueller Nationalspieler Bulgariens. Wenn du solche Leute in deinen Reihen hast, bedeutet das automatisch eine Aufwertung für den MSV.”

Die Sorgen, die es bei großen Teilen der Fans bezüglich der Personalpolitik gibt, kann Willi nicht teilen. „Sicherlich hätte uns ein Markus Brzenska mit seiner ruhigen Art richtig gut getan, aber er spielt nun eben in Cottbus. Ich habe trotzdem ein sehr gutes Gefühl”, so Willi optimistisch.

Der Defensivspieler sieht in Duisburg die Voraussetzungen, sich wieder ganz oben zurückzumelden. „Dafür muss man aber Geduld und Vertrauen in die Sportliche Leitung haben. Wenn das klappt, wird der MSV bestimmt nicht die nächsten acht Jahre in der zweiten Liga spielen.”