Duisburg. Mit zahlreichen Plakaten stimmen Ultras des MSV Duisburg die Stadt auf das letzte Drittliga-Heimspiel des Absteigers ein.

An Ampeln, Zäunen, Laternen. Vor dem Hauptbahnhof, vor dem Forum und an der Schauinslandreisen-Arena. Überall in Duisburg wurden am Samstag Plakate angebracht, mit einer eindeutigen Botschaft. Auf ihnen war zu lesen: „Liebe erträgt alles. Zusammen für den Spielverein aus Meiderich - egal in welcher Liga -“

Fan-Plakat der Ultras Gruppe Proud Generation Duisburg (PGDU)
Fan-Plakat der Ultras Gruppe Proud Generation Duisburg (PGDU) © privat

Initiiert wurde die Aktion von der Ultra-Fangruppe „Proud Generation Duisburg“ (PGDU), die auf ihrer Homepage schrieb: „Hallo Zebras, wir haben Gewissheit. Der Absturz unseres geliebten Vereins in den Amateurfußball ist traurige Realität. Es mischen sich Wut, Resignation, Enttäuschung, Trauer und unbändiger Hass. Nichtsdestotrotz bleibt die Liebe zu unserem Verein, unabhängig von Akteuren in diesem, bestehen. Es gibt eben Dinge, die sind größer als die aktuelle Gefühlslage. Wir sind mit unserem Spielverein durch Höhen gegangen und genau so werden wir mit ihm die größten Tiefen durchschreiten.“

Und weiter: „Die neue Situation wird hart für alle. Vielleicht noch härter, als wir es uns aktuell vorstellen können. Daher haben wir mit dieser Saison abgeschlossen und legen unseren Fokus auf die neue Spielzeit und starten diese bereits jetzt unter dem Motto ‚Liebe erträgt alles‘.“
Bereits heute morgen konntet ihr die ersten Plakate im Stadtgebiet und Umgebung erspähen.“

MSV-Ultras plakatieren Duisburg mit Liebesbekenntnis

Es ist ein Liebesbekenntnis der Anhänger des MSV Duisburg, welches in der dunkelsten Zeit des Klubs ausgesprochen wird. Zum vorerst letzten Mal werden die Zebras heute (13.30 Uhr/MagentaSport) zu einem Heimspiel in der dritten Liga auflaufen. Der Abstieg ist besiegelt, es geht für den Traditionsverein erstmals in der Vereinsgeschichte in die Viertklassigkeit.

Doch auch dort werden sich die Meidericher auf die Unterstützung der treusten Anhänger verlassen können. An diesem Sonntag rechnen die Verantwortlichen mit 11.000 Besuchern in der Schauinslandreisen-Arena. Am vorletzten Spieltag – am Pfingstsamstag spielt der MSV noch bei Dynamo Dresden – nehmen die Duisburger Abschied vom Profifußball.

Der MSV Duisburg ist am Boden: Der Abstieg in die Regionalliga ist zwei Spieltage vor dem Saisonende nicht mehr abzuwenden.
Der MSV Duisburg ist am Boden: Der Abstieg in die Regionalliga ist zwei Spieltage vor dem Saisonende nicht mehr abzuwenden. © John Garve/firo Sportphoto | John Garve

Keine Verabschiedung von MSV-Spielern

Eine Verabschiedung der scheidenden Spieler wird es hingegen nicht geben. Da mit Torwart Max Braune und Batuhan Yavuz ohnehin nur zwei Spieler aus dem aktuellen Kader auch einen Vertrag für die Regionalliga haben, wäre der Aufwand für eine Lebewohl-Zeremonie zu groß.

Sportlich geht es im Aufeinandertreffen mit dem Erzgebirge Aue heute (13.30 Uhr/MagentaSport) um nichts mehr. Die Gäste stehen auf dem sechsten Rang, könnten mit einem Sieg auf den fünften Platz springen. Für den MSV geht es vor allem darum, sich beim letzten Drittliga-Auftritt versöhnlich von den Fans zu verabschieden. Auch wenn diese ihre Treue „egal in welcher Liga“ beschwören, wäre es ein kleiner Trost am Ende einer düsteren Saison.

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