Duisburg. Die Resthoffnung ist gering. Selbst mit drei Siegen aus den letzten drei Spielen wäre der MSV Duisburg auf fremde Hilfe angewiesen.

Michael Wildberg, Duisburger Autor („So Lonely“) und eingefleischter MSV-Fan, nährt sich noch mit dem letzten Funken Hoffnung. „Und jetzt nehmen wir einfach mal an, dass man am nächsten Freitag nur noch drei Punkte Rückstand hätte. Ich hasse es, wenn man zu früh aufgibt. Dieser Verein macht mich feddich“, schreibt Wildberg bei Facebook. Fußball-Drittligist MSV Duisburg geht mit sechs Punkten Rückstand auf den SV Waldhof Mannheim in den drittletzten Spieltag. Am Freitag spielen die Zebras um 19 Uhr beim VfB Lübeck, der bereits als Absteiger feststeht.

Ursel Preuß, Ehefrau von MSV-Legende und Vizemeister Günter Preuß, gibt ebenfalls noch nicht auf. „Da gebe ich dir vollkommen Recht, lieber Michael“, kommentierte sie Wildbergs Beitrag. Markus Peters, ehemaliger Redakteur dieser Zeitung, schreibt dazu: „Die Oper ist erst beendet, wenn die dicke Frau gesungen hat.“

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Nicht nur der 3:1-Sieg über den SV Sandhausen, sondern auch der beherzte Auftritt der Zebras am vergangenen Samstag lässt leise Hoffnungen wieder aufleben. Die nüchternen Zahlen wirken aber immer noch als großer Dämpfer. Mit drei Siegen aus den letzten Spielen in Lübeck, zu Hause gegen den FC Erzgebirge Aue und bei Dynamo Dresden würden die Meidericher die Saison mit 42 Punkten beenden. Der SV Waldhof Mannheim, der derzeit auf Nichtabstiegsplatz 16 rangiert und im Vergleich zum MSV ein um neun Treffer besseres Torverhältnis aufweist, benötigt noch drei Zähler, um auf 42 Punkte zu kommen. Der Hallesche FC (38 Punkte), den die Zebras auch noch überholen müssten, um sich zu retten, wäre mit fünf Punkten aus den letzten drei Partien für die Meidericher uneinholbar.

Uwe Schubert, Interimstrainer beim MSV Duisburg, will nicht träumen, sondern maximal punkten.
Uwe Schubert, Interimstrainer beim MSV Duisburg, will nicht träumen, sondern maximal punkten. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

MSV-Interimstrainer Uwe Schubert bleibt seiner Linie treu: nicht fantasieren, nicht träumen, aber nach Möglichkeit eine maximale Punktausbeute erzielen. Für eine Mannschaft, die will und die funktioniert, ist das grundsätzlich machbar. Lübeck ist bereits abgestiegen. Für Aue wird es beim Gastspiel in Duisburg am 12. Mai nur noch um die goldene Ananas gehen. Und Dynamo Dresden könnte vor dem Auftritt der Zebras an der Elbe am 18. Mai schon alle Aufstiegsträume begraben haben.

MSV Duisburg: Blick auf Mannheim und Halle

Der SV Waldhof Mannheim dürfte nach dem 1:1 in Verl und dem überraschenden 1:0-Sieg des Halleschen FC beim 1. FC Saarbrücken vorwiegend den Atem des Konkurrenten aus Sachsen-Anhalt spüren. Der Vorsprung der „Buwe“ auf den HFC beträgt derzeit nur einen Punkt. Der SV Waldhof Mannheim spielt am Sonntag um 19.30 Uhr beim FC Ingolstadt 04, der am letzten Spieltag bei Rot-Weiss Essen mit 0:4 unter die Räder geriet. Am Samstag, 11. Mai, empfängt der Waldhof den SV Sandhausen, eine Woche später steht das finale Saisonspiel in Aue auf dem Programm.

Der Hallesche FC, der nach dem Coup im Saarland wieder Morgenluft wittert, empfängt am Sonntag die SpVgg Unterhaching, reist dann am vorletzten Spieltag zu Arminia Bielefeld – die Ostwestfalen sind mit aktuell 42 Punkten auch noch nicht gesichert – und trifft zum Saisonkehraus daheim auf Borussia Dortmund II. Aus Duisburger Sicht hätte das Rechnen ein Ende, wenn der MSV am Freitag in Lübeck verliert und Mannheim am Sonntag in Ingolstadt siegen sollte. Dann käme die dicke Frau mit gewaltiger Stimme zum Einsatz.