Duisburg. Beim bevorstehenden Transfer von Daniel Ginczek von Fortuna Düsseldorf zum MSV mischen sich Zuversicht und Skepsis. Ein Kommentar.
Daniel Ginczek kommt zum MSV? Das klingt zunächst nach einem Glücksgriff. Einen Mittelstürmer mit 120 Bundesliga-Spielen (29 Tore) und 121 Zweitliga-Partien (35 Tore) in der Vita kann das Zebra sehr gut brauchen. Im Sturm steckte bislang der Wurm. Jetzt hat MSV-Kaderplaner Chris Schmoldt offenbar einen dicken Fisch an der Angel. So weit, so gut.
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Dennoch wird der eine oder andere MSV-Fan mit dem Schulterklopfen warten. Daniel Ginczek ist nicht der erste Mann mit großem Namen im Kader. Zur Saison 2019/20 kam der Ex-Nationalspieler Marvin Compper von Celtic Glasgow. Compper spielte dann nur 23 Mal, war häufig verletzt und nie der Königstransfer, den man sich versprochen hatte.
In der Saison 2021/22 kam Marvin Bakalorz (85 Bundesliga-, 95 Zweitliga-Spiele), ebenfalls ein Mann mit dem Prädikat „Königstransfer“. Seine erste Spielzeit war so durchschnittlich, dass der damalige Sportdirektor Ralf Heskamp ihn in seinem zweiten, etwas besseren Jahr als eine Art Neuzugang vorstellte. Inzwischen spielt „der Stratege“ (Pavel Dotchev über Marvin Bakalorz) keine echte Rolle mehr. Die Youngster Caspar Jander (20) und Santiago Castaneda (19) haben ihm den Rang abgelaufen.
In diesem Sommer holte Ralf Heskamp den Angreifer Alexander Esswein (196 Bundesliga-, 98 Zweitliga-Spiele). Auch er erhielt viele Vorschusslorbeeren, ruhte sich darauf aber vornehm aus. Der Stürmer gehört inzwischen zum Kreis der Kicker, die Schmoldt zwingen, sich hektisch nach Verstärkungen umzusehen. Esswein war nämlich genau das nicht.
Immerhin, als Aziz Bouhaddouz im Februar 2021 das erste Mal mit der Reputation von 186 Zweitliga-Spielen für den MSV auflief, schoss er gleich ein Tor zum 2:1 über Unterhaching. Vier weitere und fünf Vorlagen folgten. Der MSV rettete sich.
Deshalb der Rat: Für Standing Ovations ist noch Zeit genug, wenn die dicke Frau aufgehört hat zu singen.