Duisburg. Der MSV Duisburg lässt sich nach der Halbzeit von Dynamo Dresden überrumpeln. Die Einzelkritik zur bitteren 2:4 (1:1)-Heimpleite der Zebras.
Vincent Müller: Der Torhüter verschätzte sich früh. Nach einer Ecke verpasste Müller (5.) den hohen Ball, stand dann zu weit vor dem Tor, um Wills Kopfball wie einer Bogenlampe zum 0:1 zu verhindern. Nach einer Viertelstunde bei einem Schuss aus 16 Metern mit einer Hand abwehrend. Danach war der Keeper lange nicht mehr gefordert. Erst in der zweiten Halbzeit brach der Torregen über ihn herein. Müller sorgte mit zwei starken Paraden in der Schlussphase, das die Niederlage nur deutlich, aber nicht desaströs ausfiel. Note 3
Fünfte Gelbe: Feltscher wird MSV Duisburg gegen Freiburg II fehlen
Rolf Feltscher: Der Rechtsverteidiger ließ vor dem 1:3 seinen Mann laufen. Als Flügelmann auf dem Weg nach vorne mit viel Initiative. Schade, dass aus dem Venezolaner kein Flankengott mehr wird. In Dresdens Strafraum wäre im ersten Durchgang mehr Verkehr möglich und die Aufholjagd nach dem Rückstand spannender geworden. Feltscher legte das 2:4 auf. Zu wenig und zu spät. Feltscher sah die fünfte Gelbe und fehlt gegen Freiburg am Mittwoch. Note 4
+++ 2:4! MSV Duisburg entgleitet das Spiel nach der Pause +++
Joshua Bitter: Der Innenverteidiger spielte eine sehr starke erste Halbzeit und leistete sogar die Vorarbeit zum 1:1. Nach der Pause verlor Bitter zwei wichtige Zweikämpfe. Die Niederlagen im Duell streckten den MSV per Doppelschlag nieder und machten einen engagierten Vortrag wertlos. Note 4
Marvin Knoll: Der zweite Innenverteidiger beherrschte lange sein Terrain und war ein Abwehrmann von hoher Qualität. Vor dem 1:2 vermochte Knoll den Pass auf den Torschützen Stefan Kutschke nicht verhindern. Zu seiner Ehrenrettung: Hätte bei Kutschke nicht ein Sechser stehen müssen? Knoll war im Pech, als sein Nachfassen nach einer MSV-Ecke an Dresdens Torwart Stefan Drljaca und dem kurzen Pfosten scheiterte. Knoll verlor den Zweikampf vor dem 1:4. Note 3
Tim Köther: Über seine linke Abwehrseite kam Dresden nie in eine Gefahrenzone. Weniger erfreulich: Köthers Bemühen für Torgefahr zu sorgen scheiterte an den vielen verlorenen Zweikämpfen, bevor er den entscheidenden Pass spielen konnte. Note 4
MSV-Mittelfeld: Jander ohne entscheidende Aktion
Caspar Jander: Nach seiner Sprunggelenksverletzung kehrte der Mittelfeldmann zurück auf seine Sechser-Position. Jander war die Trainingspause anzumerken. Der 20-Jährige war oft und zentral am Ball. Eine entscheidende Aktion wollte ihm jedoch nie gelingen. Trainer Schommers gönnte ihm nach 60 Minuten die notwendige Erholung. Note 4
Marvin Bakalorz: Der Routinier führte als Kapitän die Mannschaft aufs Feld. Bakalorz ordnete in der ersten Halbzeit mit hohem Aufwand die Reihen. In den entscheidenden zwei Minuten nach der Pause mangelte es an diesem Ordnungssinn. In der Vorwärtsbewegung zu unpräzise und nicht wirklich kreativ. Bakalorz verzog in der ersten Halbzeit einen von Girth per Brust vorlegten Ball. Der Fehlschuss war eine von reichlich vielen MSV-Möglichkeiten in der Partie. Note 4
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Thomas Pledl: Die Offensivkraft auf der rechten Seite hatte nach zwei Minuten die erste große MSV-Chance, nutzte die perfekte Flanke von Niklas Kölle jedoch unzureichend. Der Ball rollte weit am Tor vorbei. Dem Fehlschuss wurde nach Spielschluss viel Trauerarbeit gewidmet. Pledl gehörte zu den Männern mit Initiative in der Offensive. Allerdings mangelte es ihm bei den aussichtsreichen Konterläufen an Ausdauer und Zweikampfhärte. Note 3,5
MSV-Ausgleich: Krachertor von Kolja Pusch
Kolja Pusch: Der Mann in der Mitte und hinter der Spitze traf mit seiner starken linken Klebe in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zum hoch verdienten 1:1. Vorher war Pusch im Pech, dass Dresdens Keeper eine Direktabnahme im Nachfassen von der Linie wischte. Eine seiner Ecken sorgten für eine Doppelchance die Girth und Knoll per Kopf ausließen. Note 3
Niklas Kölle: Der Mittelfeldmann auf der linken Seite zeigte seinen Wert gleich in der dritten Minute, als er mit einer klugen Flanke für die erste große MSV-Chance sorgte. Kölle war zudem am 1:1-Ausgleich maßgeblich beteiligt. Über diese Offensivkraft ging viel, es ginge sogar noch mehr, wenn bei den Kollegen mehr Qualität im Abschluss vorhanden gewesen wäre. Note 2,5
+++ MSV-Dynamo: Brand im Stadion - Dresdner Fans unter Verdacht +++
Benjamin Girth: Der ehemalige Chefstürmer rückte für den gesperrten Innenverteidiger und Aushilfsangreifer Sebastian Mai in die Spitze. Girth traf aus guter Schussposition in der ersten Halbzeit das Außennetz. Per Brust legte der Stürmer von Bakalorz auf. Nach der Pause wehrte der Dynamo-Keeper seinen Kopfball nach einer Ecke mit dem Knie ab. Die Zweitbesetzung im Angriff lief reichlich, aber er lief auch weiter seiner Form aus der Vorjahr hinterher. Note 4
MSV Duisburg: Phillip König kann seine Chance wieder nicht nutzen
Phillip König: kam für Girth (63.): Der Trainer spricht gern von Chancen, die er seinen Stürmern geben will. König nutzte sie einmal mehr nicht. Von ihm ging einfach keine Gefahr aus. Note 5
Niclas Stierlin: kam für Jander (63.): Stierlin war mit hohem Aufwand unterwegs und versuchte über robustes und kraftvolles Spiel die Wende nach einem 1:3 zu erzwingen. Stierlin war in seinen 30 Minuten präsenter als Jander. Sah Gelb. Note 3
Jonas Michelbrink: kam für Pusch (78.): In der Schlussphase zog Michelbrink von der Strafraumgrenze ab und setzte den Ball deutlich übers Tor. Michelbrink zeigte, dass er mit dem Ball umgehen kann. Er war aber erneut zu leicht (körperlich gesehen) um gegen eine robuste Dresdner Mannschaft Entscheidendes in die Waagschale werfen zu können. Note 4
Robin Müller: kam für Pusch (78.) und traf zum 2:4. Ein Muster ohne Wert. Trotzdem, seine Körpertäuschung und sein Abschluss hatten einen gewissen Unterhaltungswert. Note 3
Alexander Esswein: kam für Kölle (84.). Mehr lässt sich nicht über seinen Kurzauftritt sagen.