Duisburg. Der Flügelspieler des MSV Duisburg gab nach langer Verletzungspause sein Comeback. Nun will Niklas Kölle viel Spielpraxis sammeln.
Für sein Comeback beim Fußball-Drittligisten MSV Duisburg hatte sich Niklas Kölle seine Haare teilweise blau gefärbt. Ähnliche Frisuren waren bei den Zebras in den vergangenen Jahren – lange her – nach Aufstiegen angesagt. Der 23-Jährige, der am Samstag bei der 1:2-Niederlage gegen den FC Ingolstadt 04, in der 66. Minute für Chinedu Ekene ins Spiel kam, wollte mit seiner Haarpracht auch ein Zeichen für den Verein setzen.
„Niklas belebt das Training, er ist von seinem Typ her einer, der der Mannschaft guttut“, sagt MSV-Trainer Boris Schommers. Sein Vorgänger Torsten Ziegner hatte Kölle mal als einen „positiv Verrückten“ bezeichnet. In der Krise können auch schräge Aktionen abseits des rollenden Balles gut für das Betriebsklima sein.
Für Niklas Kölle endete am Samstag eine lange Leidenszeit, die im Zuge seiner schweren Schulterverletzung auch von viel Geduld und viel Arbeit geprägt war. Der Flügelspieler, der vor zwei Jahren vom Regionalligisten TSG Hoffenheim II nach Duisburg gewechselt war, hatte sich am ersten Spieltag im Spiel beim SC Freiburg II (1:1) bereits in der elften Minute seine Schulterverletzung zugezogen. Es folgten eine Operation und eine langwierige Reha. Erst jetzt konnte sich Kölle wieder auf dem Platz einbringen.
MSV Duisburg: Arbeit in der Länderspielpause
Für ihn persönlich war das Spiel gegen Ingolstadt somit eine positive Angelegenheit, die Niederlage trübt die Freude für Kölle natürlich deutlich ein. „Ich habe mir das natürlich anders vorgestellt. Mit einem Heimsieg wäre das deutlich schöner gewesen“, sagte Kölle nach seinem Comeback.
Kölle kam am Samstag als Sturmspitze zum Einsatz. Der MSV hatte ihn 2021 als Linksverteidiger geholt. Später, nachdem Kölle seinen Stammplatz in der Defensive an Baran Mogultay verloren hatte, etablierte er sich auf der offensiven Außenbahn. Als der damalige Kapitän Moritz Stoppelkamp ausgefallen war, deutete der gebürtige Wolfsburger an, dass er in die Fußstapfen des Routiniers treten könnte. In der Schlussphase der vergangenen Saison erzielte er in vier Spielen vier Tore – aus heutiger Sicht eine Traumquote.
Niklas Kölle braucht nun auch Spielpraxis, um zu alter Stärke zurückzufinden. Der Geheimtest am Freitag gegen Zweitligist VfL Osnabrück ist für ihn die nächste Gelegenheit, auf dem Platz weiter Anschluss zu finden. Jede zusätzliche Minute ist für ihn wertvoll. Ähnlich wie Thomas Pledl, der ebenfalls mit einer Schulterverletzung lange außen vor gewesen war, geht auch Niklas Kölle nun unbelastet seiner Arbeit nach: „Ich bin nicht der Typ, der sich zu viele Gedanken wegen der Verletzung macht. Wenn ich das Go gebe, bin ich zu 100 Prozent bereit.“ Im Training will sich Niklas Kölle weiter reinhängen und sich verbessern – auch um Defizite aus der alten Saison auszuräumen.
Boris Schommers hat mit der Mannschaft ab Dienstag primär die aktuellen Defizite im Blick. Der 44-Jährige will die Länderspielpause dazu nutzen, „um die Köpfe wieder hoch zu bekommen.“ Zudem sucht der Trainer nach Wegen, um das Team auf Kurs zu bringen. Hier wird auch die Defensivarbeit ein zentrales Thema sein. „Wir müssen daran arbeiten, dass wir nicht solche Gegentore wie beim zweiten Ingolstädter Treffer kassieren“, unterstreicht Schommers.
In der Liga geht es für den MSV mit zwei Auswärtsspielen weiter. Am Samstag, 25. November, 14 Uhr, steht das Match beim SV Sandhausen an. Am Mittwoch, 29. November, 19 Uhr, spielen die Zebras beim 1. FC Saarbrücken.