Duisburg. Mittelfeldspieler Caspar Jander überließ dem früheren MSV-Sportdirektor, jetzt bei den Schanzern in der Verantwortung, sein Trikot.

Vermutlich hätte Ivica Grlic, Sportdirektor beim Fußball-Drittligisten FC Ingolstadt 04, am Samstag Caspar Jander am liebsten direkt in sein Auto gepackt. Der 48-Jährige musste sich aber mit dem Trikot des Mittelfeldspielers begnügen. Grlic, langjähriger Spieler und Sportchef bei den Zebras, hatte nach dem 2:1-Sieg des FCI an der Wedau den 20-Jährigen um das Shirt gebeten, Jander gab es gerne her.

Grlic machte am Samstag keinen Hehl daraus, dass ihn die Situation seines Ex-Vereins nicht kalt lässt. Auch sein Trainer Michael Köllner zeigte nach der Partie ein Herz für die Zebras. Er wünschte dem MSV „alles Gute“ und sagte, dass er hoffe, dass die Mannschaft noch die Kurve kriegt – auch durch eine gute Vorbereitung in der Winterpause. Köllner: „Die Saison ist noch lang.“

MSV Duisburg testet gegen den VfL Osnabrück

MSV-Trainer Boris Schommers wollte diesmal nicht, wie in den letzten Wochen, von kleinen Fortschritten sprechen. Die Enttäuschung über die Niederlage, die in den Augen des Fußball-Lehrers verdient war, überwog. Der 44-Jährige sprach vielmehr über verpasste Gelegenheiten.

Dazu zählte die Großchance des eingewechselten Hamza Anhari, der in der 88. Minute aus kurzer Distanz neben das weitgehend leere Ingolstädter Tor traf. „Den müssen wir machen, dann gehen wir als moralischer Sieger vom Platz“, so Schommers. Die Ingolstädter, die zweimal Aluminium trafen, hätten schon früh die Weichen auf einen klareren Sieg stellen können. Die Schanzer führten durch Treffer von David Kopacz (56.) und Ex-Zebra Lukas Fröde (70.) mit 2:0.

Alexander Esswein brachte den MSV Duisburg mit seinem Elfmetertor zurück ins Spiel.
Alexander Esswein brachte den MSV Duisburg mit seinem Elfmetertor zurück ins Spiel. © Jürgen Fromme /firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Doch so kam der MSV in der 80. Minute durch einen von Alexander Esswein verwandelten Foulelfmeter doch noch einmal ins Spiel zurück. Thomas Pledl, am Samstag stärkster Duisburger, hatte diesen Strafstoß vorher herausgeholt.

Die Zebras verbuchten im Spielverlauf mehrere Abschlüsse, die aber nicht zwingend genug waren. In der Abwehr stand die Mannschaft in den entscheidenden Szenen nicht stabil. Vor dem 0:1 verlor Sebastian Mai ein Laufduell. Dem 0:2 ging ein langer Einwurf des Ingolstädters Ryan Malone voraus. Ein Gegentreffer nach einem ruhenden Ball – „das ärgert mich“, so Boris Schommers nach der Partie.

Am Freitag bestreitet der MSV einen nichtöffentlichen Test gegen Zweitliga-Schlusslicht VfL Osnabrück. Der Frohsinn dürfte sich bei diesem Aufeinandertreffen in Grenzen halten.