Duisburg. Vor dem Derby gegen Rot-Weiss Essen könnte die Stimmung beim MSV Duisburg nicht schlechter sein. Die Fans der Zebras trauern, einige wüten.

Von der Gästetribüne der Schauinslandreisen-Arena schallte es: „Absteiger, Absteiger.“ Die Fans des Fußball-Drittligisten Arminia Bielefeld, die immerhin zwei Abstiege in nur zwei Jahren in den Knochen haben, verhöhnten ihre Gastgeber. Den Fans des MSV Duisburg hatte es nach der 0:1 (0:1)-Niederlage gegen die Arminia am Samstag hingegen weitgehend die Sprache verschlagen. Sie verließen zum großen Teil schweigend die Arena. Im Bereich der Haupttribüne beschimpften vereinzelte Fans Offensivspieler Alexander Esswein auf dem Weg in die Kabine. Das war es aber auch schon. Duisburg ist nicht wütend, Duisburg trauert.

MSV-Stürmer Alexander Esswein (m.) bleibt eine einzige Enttäuschung.
MSV-Stürmer Alexander Esswein (m.) bleibt eine einzige Enttäuschung. © firo

Mit nur sieben Punkten kleben die Zebras in der 3. Liga weiter am Tabellenende fest. Der Start des neuen Trainers Boris Schommers ist nun komplett in die Hose gegangen. Erst das 0:1 im Niederrheinpokal beim KFC Uerdingen und nun das 0:1 in der Liga gegen die Bielefelder, die den Krisenmodus nun erst einmal abgeschaltet hatten: Der Nachfolger von Engin Vural konnte noch keinen Aufwärtstrend einleiten.

Ein guter Angriff reicht Arminia Bielefeld gegen den MSV Duisburg

Boris Schommers lobte nach der Partie die Defensivarbeit seiner Mannschaft. Denn: Viel hat das Zebra gegen den Zweitliga-Absteiger nicht zugelassen. Das Tor durch Fabian Klos in der 38. Minute resultierte aus einem gut vorgetragenen Spielzug der Gäste. „Aber wir waren in dieser Situation nicht gut sortiert“, gab sich Abwehrchef Sebastian Mai selbstkritisch. Kritik übte der Kapitän allerdings auch an Schiedsrichter Patrick Alt. Mai forderte nach einem Eckball einen Foulelfmeter ein. Er sei runtergezogen worden, so Mai, der bei seiner Kritik am Schiedsrichter hoch ins Regal griff: „Das war menschliches Versagen.“

+++ Offensive des MSV Duisburg ein Totalausfall - Note 6 für einen Stürmer +++

Das Lob des Trainers über eine insgesamt solide Defensivarbeit konnte an der Wedau indes nicht zu einer Aufhellung der Laune beitragen. Offensiv lieferte der MSV eine unterirdische Leistung ab. „Zwei Chancen in einem Spiel sind zu wenig“, räumte Schommers ein. Ein abgeblockter Schuss von Tim Köther und die Kopfballchance in der Nachspielzeit durch Rolf Feltscher waren die einzigen Möglichkeiten der Zebras im gesamten Spiel.

MSV-Trainer Boris Schommers nimmt Mannschaft in Schutz

Die Fans pfiffen während der Partie mehrfach und forderten mit Sprechchören mehr Kampf ein. Diesen Schuh wollte sich Boris Schommers nicht anziehen. „Die Einstellung meiner Mannschaft stimmte“, so der 44-Jährige nach der Partie.