Duisburg. Der MSV Duisburg und Trainer Engin Vural stehen heute (14 Uhr) gegen Preußen Münster mit dem Rücken zur Wand. Ingo Wald will den Dialog suchen.

Präsident Ingo Wald hat Vertreter der Fanklubs des MSV Duisburg für die kommende Woche bereits zu einem Austausch eingeladen. Der 65-Jährige, der gerne die Nähe zu den Anhängern sucht, kämpft um den Rückhalt für den Fußball-Drittligisten – und vermutlich auch um den für seine eigene Person. Einfluss auf die Gesprächsatmosphäre wird dann auch das haben, was am Samstag ab 14 Uhr in der Schauinslandreisen-Arena geschieht. Der MSV trifft auf Aufsteiger Preußen Münster. Die Zebras unternehmen den neunten Anlauf, um den ersten Saisonsieg einzutüten.

Zuletzt verlor der MSV viermal in Folge, bei den letzten beiden Niederlagen bei Viktoria Köln (0:2) und bei Borussia Dortmund II (0:1) saß Engin Vural als verantwortlicher Trainer auf der Duisburger Bank. Der 38-Jährige ist sich sicher, dass er während des Spiels auf die Unterstützung der Fans setzen kann. In den letzten beiden Spielen brach der Unmut der Meidericher Anhänger erst nach dem Schlusspfiff aus. Der MSV rechnet am Samstag mit 12.000 Zuschauerinnen und Zuschauern – darunter werden rund 1000 Gästefans sein.

Der letzte Versuch für Engin Vural (rechts) und Branimir Bajic als Trainergespann beim MSV Duisburg? MSV-Coach Vural lässt seine Zukunft offen.
Der letzte Versuch für Engin Vural (rechts) und Branimir Bajic als Trainergespann beim MSV Duisburg? MSV-Coach Vural lässt seine Zukunft offen. © Jürgen Fromme/firo Sportphoto | Jürgen Fromme

+++ MSV Duisburg: Auch für Heskamp wird die Luft immer dünner +++

In seinen ersten beiden Einsätzen als Cheftrainer konnte Vural noch keine Trendwende einleiten. Der Mann aus dem Nachwuchsleistungszentrum könnte am Samstag die letzte Chance erhalten, um zu zeigen, dass er dem Team den Weg zur Kellertreppe weisen kann. An Spekulationen um seine Person will sich Vural nicht beteiligen. „Alle Kraft, die ich habe, geht in die Vorbereitung für das Münster-Spiel, das sehr wichtig für uns ist. Alle anderen Fragen werden mit der Zeit geklärt“, sagte Vural beim Pressegespräch am Freitag. Die Verantwortlichen des MSV hatten zuletzt mehrfach betont, Vural die Chance zu geben, aber gleichzeitig den Trainermarkt im Auge zu haben.

MSV Duisburg: Trainerkritik an Sebastian Mai

Beim Spiel gegen Münster nehmen zwei Rückkehrer die Rollen der Hoffnungsträger ein. Alexander Esswein (Daumenbruch) und Kolja Pusch (Adduktorenprobleme) haben ihre Verletzungen auskuriert und stehen wieder zur Verfügung. Bei Esswein legte sich der Trainer bereits auf einen Platz in der Startelf fest. Der 33-Jährige wird mit einer Spezialschiene an der Hand auflaufen. Esswein soll die zuletzt harmlose Offensive beleben – und er soll als Routinier seine Erfahrung einbringen.

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© MSV Duisburg | Nico Herbertz

Mit Sebastian Mai fällt ein Führungsspieler aus. Der Abwehrchef hatte sich in Dortmund mit einem Schubser in der Nachspielzeit die gelb-rote Karte eingehandelt. „Sebastian ist ein sehr emotionaler Mensch. Aber er muss sich in der Situation selbst kontrollieren. Das war aus meiner Sicht total unnötig, wir hätten ihn gut gebrauchen können“, zeigte der Coach kein Verständnis für die Aktion des Mannschaftskapitäns.

MSV Duisburg: Wiedersehen mit Ghindovean

Preußen Münster verlor am Dienstag im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München mit 0:4 – eine Partie, die nur bedingt Rückschlüsse auf das Alltagsgeschäft erlaubt. Vural hat die Drittliga-Auftritte der Preußen analysiert und erwartet eine Mannschaft, „die sich über die Defensive definiert und ein schnelles Umschaltspiel praktiziert.“ Der Aufsteiger befindet sich aktuell mit acht Punkten auf Platz 15 zumindest noch ansatzweise in Reichweite der Meidericher, die mit nur drei Zählern am Tabellenende stehen. Die Preußen spielten zuletzt im eigenen Stadion im Aufsteigerduell 1:1 gegen den VfB Lübeck. Zuvor konnten sie mit einem 2:1-Erfolg bei Zweitliga-Absteiger SV Sandhausen ein Ausrufezeichen setzen.

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Für Engin Vural gibt es ein Wiedersehen mit seinen ehemaligen A-Jugendspielern Darius Ghindovean, der bislang fünf Liga-Einsätze beim Aufsteiger verbuchte, und Roman Schabbing, der bei den Preußen Ersatztorhüter ist. Mit Gerrit Wegkamp stürmt ein ehemaliger Duisburger bei den Gästen. Der heute 30-Jährige gehörte in der Saison 2013/14 dem ersten Drittliga-Kader der Zebras nach dem Zwangsabstieg an.

Der Ex-Duisburger Dennis Grote (2014 bis 2016) kann am Samstag hingegen nur die Zuschauerrolle einnehmen. Der 37-Jährige ist mit einem Kreuzbandriss langfristig außer Gefecht.