Duisburg. Beim MSV Duisburg gibt es aktuell noch zu viele Baustellen. Zudem ist die Ansetzung des Ulm-Spiels ein Ärgernis. Ein Kommentar.

Euphorie geht anders. Vor dem Start der 3. Fußball-Liga in knapp zwei Wochen befindet sich der MSV Duisburg in schwieriger Lage.

Es gehört zwar zum Geschäft, dass Vorbereitungen mit Höhe und Tiefen verbunden sind, trotzdem macht die aktuelle Verfassung der Zebras Sorgen. Auch wenn noch etwas Zeit besteht: Der MSV ist noch nicht bereit für den Ligastart.

Unnötige Baustellen

Der Ausfall der Offensivabteilung, die Rückkehr der alten Schwächen in der Abwehr, die mangelnde Einstellung im letzten Testspiel – das sind unnötige Baustellen.

Hinzu kommt, dass sich eine potenzielle Startelf für den Liga-Auftakt noch nicht herauskristallisiert. Vieles erscheint beim MSV derzeit auf Kante genäht.

Stadt Duisburg muss auf Spielansetzung reagieren

Auch der Deutsche Fußball-Bund tritt bei den Fans auf die Euphoriebremse. Der Verband ließ sich auch diesmal unerträglich viel Zeit mit den finalen Ansetzungen der ersten acht Spieltage.

Die Verlierer in dem Stück sind die Anhänger, für die zur Fankultur gehört, ihr Team auswärts zu unterstützen. Die Reiseplanungen waren seit Bekanntgabe des Rahmenterminplans lange nicht möglich. Einmal mehr zeigt sich, wie gering die Wertschätzung für die Fans beim Verband ist.

Auswärtsspiele als Ärgernis

Auswärtsspiele sonntags um 16.30 Uhr in der Ferne (im Falle des MSV sind das die Gastspiele in Freiburg und in Regensburg) sind für den Anhang ein weiteres Ärgernis. In diesen Kontext fällt auch die neue Aufsplittung der Partien in der Frauen-Bundesliga einschließlich eines Montagabendspiels. Auch das hat mit Nähe zum Fan hat nichts zu tun.

Ein großes Ärgernis ist die Kollision am vierten Drittliga-Spieltag, wenn der MSV während der Kanu-Weltmeisterschaft sein Heimspiel gegen den SSV Ulm 1846 austrägt. Auch wenn beim Anpfiff die Rennen bereits beendet sind: Die Kanu-WM ist in Duisburg traditionell ein Festival der Begegnung bis in den Abend hinein.

Stadt in der Verantwortung

Die Stadt Duisburg – und auch hier wieder: Sie will ja eine Sportstadt sein – hätte dies als Mehrheitseigentümer der Arena verhindern müssen. Dies nicht nur, um den Betrieb im Sportpark an diesem Tag zu entzerren.

Es geht hier auch um Respekt gegenüber den Kanuten und dem Kanu-Weltverband, der erheblich dazu beiträgt, dass Duisburg mit seiner Regattabahn als Ausrichter einen hohen internationalen Stellenwert genießt.

Die (Sport)-Stadt Duisburg darf die Terminansetzung des Drittliga-Spiels nicht hinnehmen. Sie muss sich für eine Verlegung der Partie der Zebras gegen Ulm auf den folgenden Montag oder Dienstag beim DFB einsetzen. Und der MSV muss da mit Vereinschef Ingo Wald mit im Boot sitzen.