Duisburg. Der MSV Duisburg verliert bei Hannover 96. Trainer Ziegner kann mit der Leistung leben – eines findet er allerdings weiter „katastrophal“.

Ingo Wald hätte seinen zweitägigen Kurztrip ins Trainingslager des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg im thüringischen Heilbad Heiligenstadt lieber mit einem besseren Gefühl beendet. Weniger die erste Testspielniederlage der Zebras beim Zweitligisten Hannover 96 – die Zebras verloren am Mittwoch auf einem Nebenplatz der Heinz-von Heiden-Arena 0:3 (0:2) – plagte den MSV-Boss. Aufs Gemüt schlägt die aktuelle Personalsituation der Meidericher. Die Stürmer Pascal Köpke und Phillip König sind verletzt und arbeiten nun in Duisburg mit Ärzten und Physios.

Phillip König machte sich ebenfalls auf den Heimweg.
Phillip König machte sich ebenfalls auf den Heimweg. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Pascal Köpke war in Hannover schon gar nicht mehr dabei, sondern weilte bereits in der Heimat. Der Ex-Nürnberger hat sich im Trainingslager eine Muskelverletzung zugezogen. Laut Sportchef Ralf Heskamp ergaben Untersuchungen keine schwerwiegende Verletzung, der Angreifer ist aber erst einmal raus. Es hätte für ihn keinen Sinn gemacht, in Thüringen zu verbleiben. Phillip König reiste am Mittwoch mit einer Oberschenkelblessur nach Duisburg und wird auch nicht mehr ins Trainingslager zurückkehren.

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Benjamin Girth, ebenfalls noch angeschlagen, drehte beim Test in Hannover einige Laufrunden abseits des Platzes. Aber immerhin: Der Stürmer ist noch dabei. Ob der 31-Jährige am Freitag im Test gegen Regionalligist Lok Leipzig zum Einsatz kommen wird, ist laut Trainer Torsten Ziegner noch offen. Auch Mittelfeldspieler Marvin Bakalorz war an alter Wirkungsstätte nur als Zuschauer dabei – eine Vorsichtsmaßnahme, so Heskamp. Auch Marvin Knoll, Niklas Kölle und Torhüter Vincent Müller gehörten nicht dem Kader an.

Testspieler kommt beim MSV Duisburg in der Spitze zum Einsatz

Gegen Hannover lief Alaa Bakir, von Hause aus ein offensiver Mittelfeldspieler, als Quasi-Stürmer auf. Im zweiten Durchgang kam Gastspieler Timo Bornemann in der Spitze zum Einsatz. Da konnte Bakir bis zu seiner Auswechslung in der 62. Minute wieder auf seiner angestammten Position agieren.

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Hannover 96 gab wenig überraschend von Beginn an den Ton an. Aber MSV verbuchte die erste Torchance. Baran Mogultay kam über die linke Seite und bediente Thomas Pledl im Zentrum. Die Niedersachsen blockten den Schuss von Pledl jedoch ab. Der Zweitligist legte dann schnell vor. In der 19. Minute köpfte Julian Börner in Anschluss an einen Eckball von Brooklyn Ezeh zum 1:0 ein. Nur drei Minuten später legte Cedric Teuchert mit einem Schuss aus 18 Metern das 2:0 nach.

Die Duisburger fingen sich jedoch und konnten sich ein wenig befreien. Kolja Pusch konnte mit einem 20-Meter-Schuss in der 24. Minute eine Offensivaktion verbuchen. 96-Torwart Ron-Robert Zieler hatte aber keine Probleme, den Ball zu parieren.

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Der MSV wechselte zur zweiten Halbzeit viermal, Hannover brachte zehn neue Feldspieler. Dazu zählte auch Ex-Zebra Havard Nielsen, der seinem früheren Klub schnell einen einschenkte. In der 51. Minute traf der Norweger nach einem Eckball von Enzo Leopold zum 3:0. Das war schon das zweite Gegentor nach einem Eckstoß: Der MSV hat seine Schwächen bei gegnerischen Standards mit in die Vorbereitung für die neue Saison genommen. Trainer Ziegner, der ansonsten mit dem Auftritt seines Teams – vor allem im Spiel gegen den Ball – zufrieden war, bezeichnete die Standardschwäche als „Katastrophe“. Ziegner: „Ich hoffe, dass das nicht wieder losgeht.“ Auf Gästeseite verbuchte Caspar Jander nach der Pause die beste Chance. Der Youngster traf in der 55. Minute die Latte.

Das Spiel in Hannover ging unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Bühne. 96-Legende Dieter Schatzschneider durfte aber trotzdem zusehen. Der frühere Goalgetter schlug eine Brücke nach Duisburg: „Ich habe doch noch mit Gregor Grillemeier bei 96 zusammengespielt.“

MSV: Smarsch (76. Braune) – Bitter, Fleckstein (46. Feltscher), Mai (46. Senger), Mogultay – Stierlin (46. Castaneda), Jander – Pledl (62. Anhari), Pusch (46. Bornemann), Ekene – Bakir (62. Michelbrink).

Tore: 1:0 Börner (19.), 2:0 Teuchert (22.), 3:0 Nielsen (51.).