Duisburg. Der MSV Duisburg gewinnt das Testspiel in Brühl gegen den Regionalligisten aus der Domstadt. Niklas Kölle trifft nach zwei Minuten.

Das Schloßparkstadion in Brühl, das immer noch mit „ß“ geschrieben wird, ist nicht jeden Tag Gastgeber für Profisport. Selbst wenn es sich nur um ein Fußball-Testspiel handelt. Mussten die mitgereisten Fans des Drittligisten MSV Duisburg schon ausgiebig auf Parkplatzsuche gehen, stand für den Mannschaftsbus der Zebras eine abenteuerliche, aber gekonnte Rückwärtsfahrt durch eine Gasse an, um die Spielstätte zu erreichen. Das klappte. Und auch sportlich lief es für den MSV rund. Als in der ersten Hälfte besseres Team gewannen die Duisburger gegen den klassentieferen Regionalligisten Fortuna Köln mit 1:0 (1:0).

Für Torhüter Vincent Müller war es gleich in doppelter Hinsicht ein schöner Abend. Endlich durfte der Stammkeeper der vergangenen Saison wieder für den MSV ran – und dann auch noch in dem Stadion, in dem er zweimal mit den 1. FC Köln als Nachwuchsspieler den Mittelrheinpokal gewonnen hatte. Schon früh musste Müller eingreifen – in der Anfangsminute wurde er in ein Dribbling verwickelt, warf sich dann aber auf den Ball und entschärfte die Situation. Nur kurze Zeit später lagen die Zebras schon vorne. Nach einem langen Ball von Caspar Jander war Niklas Kölle mit dem 1:0 (2.) zur Stelle.

Harmonie als Plus

Durfte wieder mal ran: Torhüter Vincent Müller, der bisher nur zuschaute.
Durfte wieder mal ran: Torhüter Vincent Müller, der bisher nur zuschaute. © Nico Herbertz

Das freute auch Ingo Wald, für den der Besuch in der Stadt des Phantasialandes kein großer Umweg war. Der MSV-Präsident war auf dem Weg von seinem Arbeitsplatz in Duissern zu seinem Wohnsitz in der Eifel. Das oberste Zebra zeigte sich mit der aktuellen Situation der Mannschaft zufrieden. „Die Harmonie im Team kann unser Plus in dieser Saison sein“, sagte der Präsident über die Mannschaft. Dass Julian Hettwer nicht mehr Teil der Zebras ist, bedauert Wald zwar aus sportlichen Gründen, „aber das Dortmunder Angebot war viel zu gut, um es abzulehnen“, erklärte der Präsident.

Derweil könnte Kölle vielleicht öfter in den Genuss kommen, sich als Torschütze feiern zu lassen. An sich ist der Mann zwar Linksverteidiger, half in der vergangenen Saison aber auch schon auf der linken offensiven Außenbahn aus, als Moritz Stoppelkamp verletzt war. Dieses Pendeln zwischen den Positionen könnte nun öfter auf ihn zukommen, denn MSV-Trainer Torsten Ziegner will Kölle stets auf der Position einsetzen, „wo er der Mannschaft am besten helfen kann“. Helfen wollen auch Benjamin Girth und Marvin Knoll bald wieder. In Brühl fielen die beiden noch aus, doch ab Montag sollen sie ins Mannschaftstraining zurückkehren, das dann freilich im Rahmen des Trainingslagers in Heiligenstadt über die Bühne gehen wird. Phillip König fehlte ebenso, eine MRT-Untersuchung förderte aber nichts Tragische zu Tage. Er ist ab Montag auch wieder dabei.

Trainer Ziegner nicht zufrieden

Ihre Mitstreiter, die bereits am Freitagabend im Einsatz waren, machten bis zur Pause einen ordentlichen Job. In der 32. Minute sorgte erneut ein langer Ball von Jander für Gefahr; Pascal Köpke legte das Spielgerät nochmal quer, doch bevor Kölle erneut zuschlagen konnte, klärte die Fortuna die Situation in letzter Sekunde. Auch Thomas Pledl hätte den Spielstand erhöhen können, doch sein Drehschuss aus 17 Metern ging knapp am Kasten vorbei.

Auch interessant

Die Fortuna kam wacher aus den Kabinen und hätte zwei Minuten nach Wiederbeginn ausgleichen können. Doch für den bereits geschlagenen Müller klärte Marvin Senger auf der Linie. Eben jener Senger fand sich in der 69. Minute auf der anderen Seite des Platzes wieder, hatte bei seinem Kopfball aber Pech – der Versuch ging über das Kölner Tor. Doch auch der Regionalligist war nun besser im Spiel: Ein Versuch von Fortunas Marvin Mika von halblinks ging nur knapp am Duisburger Tor vorbei. Überhaupt waren die Zebras nach dem Seitenwechsel offensiv harmloser als zuvor, auch weil Pascal Köpke sich kaum in Szene setzen konnte beziehungsweise von seinen Kollegen nicht in Szene gesetzt wurde. Beim Toreverhindern unterliefen Keeper Vincent Müller kaum Fehler, er wurde allerdings auch nicht allzu oft geprüft. Große Unsicherheiten hatte er allerdings mit dem Ball am Fuß.

MSV-Trainer Torsten Ziegner zeigte sich unzufrieden: „Nach vorne ist zu wenig passiert. Ich hätte mir mehr Chancen gewünscht. Aber in der Abwehr haben wir das ordentlich gemacht.“