Duisburg. Rolf Feltscher wird beim MSV Duisburg mindestens drei Spiele verpassen. Die Zebras stehen mittlerweile in sicheren Gefilden.

Rolf Feltscher stellte während der Rückfahrt aus Oldenburg am Sonntag ein Kurzvideo aus dem Mannschaftsbus ins Internetnetzwerk Instagram ein. Das rechte Bein ist ausgestreckt, daneben liegen zwei Krücken. Der 32-Jährige hat den Hashtag „patience“ dazugestellt – übersetzt heißt das „Geduld“. Der Rechtsverteidiger ist in Bezug auf Verletzungen leidgeprüft. Laut erster Diagnose wird der Abwehrspieler voraussichtlich die nächsten drei Partien der Zebras verpassen. Da eine englische Woche ansteht, ist die Ausfallzeit erst einmal überschaubar.

Nach Angaben des MSV hat sich der Venezolaner am Sonntag eine Bänderverletzung im rechten Knöchel zugezogen. Eine Operation sei nicht notwendig, wie der Klub mitteilte. Für Feltscher lagen Freud und Leid im Marschwegstadion dicht beieinander. In der 40. Minute traf er zum 3:1 für den MSV und feierte damit beim 3:2-Erfolg in Oldenburg seinen ersten Saisontreffer. Vier Minuten später verletzte sich der Flügelspieler in einem Zweikampf, bei dem er auch noch mit dem rechten Knöchel weggeknickt war. „Rolf hat ja eine Menge Muskeln am Körper. Gerade sieht es eher wie ein Bizeps am Knöchel aus“, kommentierte MSV-Trainer Torsten Ziegner die Blessur unmittelbar nach dem Spiel.

Der „Bizeps“ muss nun schnell abschwellen, die Bänder sollen dann flott verheilen, damit Feltscher bei gutem Verlauf in zwei Wochen wieder ins Geschehen eingreifen kann. Im Vergleich zu seinen vorherigen Verletzungen könnte die Sache nun glimpflich verlaufen. Im vergangenen Jahr hatte sich Feltscher im Frühjahr einen Bänderriss im Knie zugezogen. In der Sommervorbereitung war dann die vermeintlich ausgeheilte Blessur dann wieder aufgebrochen. Der Verteidiger musste einen neuen Reha-Anlauf unternehmen. Sein Saisondebüt feierte er erst am 16. Oktober bei der 0:2-Niederlage gegen Borussia Dortmund II in Wuppertal. Im Duell um den Platz „hinten rechts“ mit Joshua Bitter lag Feltscher zuletzt leicht vorne. Nun wird Bitter in den nächsten Spielen gefordert sein.

Nach Duisburger Sieg: Oldenburg feuert Fossi

Am Montag stand beim MSV das Regenerationstraining auf dem Programm, am Mittwoch beginnt die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den TSV 1860 München (Samstag, 14 Uhr, Schauinslandreisen-Arena). Bis dahin werden vor allem Kapitän Moritz Stoppelkamp, der in Oldenburg erkrankt fehlte, und Innenverteidiger Leroy Kwadwo, der es mit muskulären Problemen nicht in den Kader schaffte, im Fokus stehen. Zumindest bei diesen beiden Spielern besteht die Hoffnung, dass sie es zum Duell der Zebras mit den Löwen schaffen könnten. Sebastian Mai und Marvin Knoll – beide sind mit Muskelverletzungen außen vor – werden noch etwas mehr Zeit benötigen.

Letzter gemeinsamer Auftritt: (von links) MSV-Duisburg-Coach Torsten Ziegner, VfB-Pressesprecher Fabian Speckmann und Ex-VfB-Trainer Dario Fossi.
Letzter gemeinsamer Auftritt: (von links) MSV-Duisburg-Coach Torsten Ziegner, VfB-Pressesprecher Fabian Speckmann und Ex-VfB-Trainer Dario Fossi. © imago/Eibner | IMAGO/Eibner-Pressefoto/Fabian Steffen

Mit dem Sieg in Oldenburg haben sich die Zebras für die nächsten Aufgaben Luft verschafft. Der Klassenerhalt befindet sich nun in greifbarer Nähe. „Ich bin da noch sehr, sehr vorsichtig. Mit ein paar Punkten mehr auf dem Konto könnte ich ruhiger schlafen“, übt sich Präsident Ingo Wald noch in Zurückhaltung. Klar ist: Ein Erfolg über 1860 München würde beim 65-Jährigen wie Baldrian wirken. Dementsprechend hofft der MSV-Boss, dass das Team am Samstag nachlegen kann.

Trotzdem: Die letzten beiden Gegner würden gerne mit den Duisburgern tauschen. Der SV Meppen verlor am Samstag 2:3 gegen den Halleschen FC und trennte sich daraufhin von Trainer Stefan Krämer. Der VfB Oldenburg zog noch am Sonntagabend unter dem Eindruck der 2:3-Niederlage gegen den MSV die Reißleine und beurlaubte Aufstiegstrainer Dario Fossi. Da hatte es auch nicht mehr genutzt, dass der Duisburger Coach Torsten Ziegner seinem angeschlagenen Kollegen auf der Pressekonferenz nach dem Spiel Mut zugesprochen hatte. Ziegner hatte der Oldenburger Mannschaft attestiert, dass sie weiterhin lebe. Nach der vierten Niederlage in Folge kamen die VfB-Bosse um Wolfgang Sidka zu einem anderen Ergebnis.