Duisburg. Das Verkehrschaos beim Frauenfußball-Länderspiel wirft ein schlechtes Bild auf Duisburg. Es bedarf eines Konzeptes. Ein Kommentar.
Immerhin rückten die Verantwortlichen des Deutschen Fußball-Bundes vor dem Frauenfußball-Länderspiel des deutschen Teams gegen Schweden (0:0) am vergangenen Dienstag nicht mit Farbeimern in der Fankurve an, um die Legendenwand in der Duisburger Arena zu überpinseln. Dass der Verband seine Sponsoren präsentieren will und die Geldgeber des Hausherren MSV Duisburg verdeckt, gehört zum Geschäft. Selbst die Unternehmen, die der MSV unter dem Dach als „Retter“ würdigt, verschwanden so hinter den Abdeckungen.
Darüber mag man streiten. Aber der Schritt geht zu weit, wenn der DFB sogar im Medienraum der Duisburger Arena die Legenden des MSV Duisburg verdeckt. Die Erinnerungen an Bernard Dietz, „Eia“ Krämer und Co. gehören zur Duisburger Fußballkultur, sie repräsentieren zudem die Seele des Spiels. Kein Sponsor verdient weniger Geld, wenn ein Bild des Mannschaftskapitäns der deutschen Siegermannschaft bei der Europameisterschaft 1980 an der Wand hängt.
Dass Duisburg nach acht Jahren wieder Schauplatz eines Frauenländerspiels mit über 20.000 Zuschauern war, ist wichtig für die Stadt, ist bedeutsam für den Fußball-Standort. Und auch der Frauenfußball profitiert. Es kann aber nicht sein, dass im Zuge eines Länderspiels der Straßenverkehr in der Stadt zum Erliegen kommt und Fans erst in der zweiten Halbzeit ihre Plätze einnehmen können.
Hinzu kamen am vergangenen Dienstag Engpässe im Catering in der Arena und Wasserlachen auf den Zugängen innerhalb des Stadions. Die Älteren mögen sich erinnern: Duisburg war mal eine Stadt mit Erstliga-Fußball der Männer mit einem entsprechendem Zuschaueraufkommen. Vor dem Hintergrund der Bewerbung um die Frauen-Weltmeisterschaft im Jahr 2027 gab Duisburg ein schlechtes Bild ab. Es bedarf eines Konzeptes, um ein derartiges Chaos künftig zu vermeiden.