Duisburg. Ex-DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock soll Kopf der Gruppe sein, die beim MSV Duisburg gegen das Team von Präsident Ingo Wald antreten will.

Am Mittwoch, 22. März, wählen die Mitglieder des MSV Duisburg im Theater am Marientor einen neuen Vorstand. Bislang ist nur das Team des amtierenden Präsidenten Ingo Wald offiziell mit einer Kandidatur in den Ring gestiegen. Ende Januar hatte sich eine Oppositionsgruppe erstmals öffentlich positioniert, hielt sich mit Details aber bislang weitgehend zurück. Nun sickerte ein hochkarätiger Name als Kopf der Gruppe durch: Demnach soll Ex-DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock, der schon von 2000 bis 2002 Vorstandsvorsitzender bei den Zebras war, das Team anführen, das beim MSV Duisburg eine grundlegende Wende einleiten will.

Der Start des Kreises, der die Nachfolge der Crew um Ingo Wald antreten will, verlief holprig. Eine öffentlich angekündigte Proklamation war ausgefallen. Was bisher bekannt ist: Mit Udo Kirmse und Thomas Kretschmer zählen sich zwei ehemalige Führungskräfte des MSV Duisburg zum Kreis der Opposition. Kirmse war selbst Präsident des MSV und führte den Klub durch die schwere Zeit nach dem Lizenzentzug, ehe Ingo Wald 2014 sein Nachfolger wurde. Kretschmer gehörte den MSV-Vorständen unter Walter Hellmich und Dieter Steffen an.

Nun strebt Helmut Sandrock dem Vernehmen nach eine zweite Amtszeit bei den Zebras an. Den Titel „MSV-Chef“ trägt der 66-Jährige bereits. Im Oktober übernahm er das Amt des 1. Vorsitzenden bei seinem Heimatverein MSV Moers. Nun soll es der MSV Duisburg werden.

Sandrock verlor 2002 Machtkampf beim MSV Duisburg

Sandrock hatte beim MSV Duisburg im Sommer 2002 den Machtkampf gegen Walter Hellmich verloren. Der Karriere des gebürtigen Übach-Palenbergers tat dies keinen Abbruch. Er fasste beim DFB Fuß und fungierte bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland als Turnierdirektor. Später war er auch für den Weltverband Fifa in verschiedenen Positionen tätig. Zwischenzeitlich arbeitete er von 2006 bis 2008 als Geschäftsführer beim FC Red Bull Salzburg. Mit Trainer Giovanni Trapattoni feierte er zu dieser Zeit den Gewinn der österreichischen Meisterschaft. Von 2012 bis 2016 war er beim DFB als Generalsekretär tätig. Seine letzte Station im Profi-Fußball war der Karlsruher SC, für den er von Juni 2017 bis August 2018 als Geschäftsführer fungierte.

Die Meldefrist für Kandidatenteams läuft beim MSV Duisburg am Mittwoch, 8. März, ab. Thomas Kretschmer hatte im Januar angekündigt, dass auch ein früherer MSV-Profi dem Team angehören soll. Hier waren zuletzt Dietmar Hirsch und Wolfgang „Teddy“ de Beer im Gespräch gewesen. Hirsch hat eine Funktionärstätigkeit gegenüber der Redaktion ausgeschlossen. Auch der frühere Torwart de Beer hat dem Vernehmen nach abgesagt.