Duisburg. MSV-Torhüterin Ena Mahmutovic genoss auch ohne Einsatz ihr erstes Länderspiel. Polizei äußert sich zum Verkehrschaos in Duisburg.
Nicht gespielt, aber trotzdem gewonnen. Und das auch noch bei einem 0:0. Ena Mahmutovic, Torhüterin des Frauenfußball-Bundesligisten MSV Duisburg und als „Nummer 3“ am Dienstag beim Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Schweden beim Aufwärmen und auf der Bank im Einsatz, wird am Donnerstag mit vielen Gänsehautmomenten und einer großer Portion Selbstvertrauen auf den Trainingsplatz der Zebras zurückkehren. Viele Freunde und Familienmitglieder ließen sich es am Dienstag nicht nehmen, beim Debüt in der Schauinslandreisen-Arena dabei zu sein. „Ich habe mich wirklich mega über jeden, der im Stadion war gefreut“, so die 19-Jährige am Mittwoch.
Nach dem Spiel ging Ena Mahmutovic zur Tribüne, wo das MSV-Trainerteam um Nico Schneck und einige Mitspielerinnen auf sie schon warteten. Während des Spiels hatten MSV-Fans auf den Rängen ein Transparent mit der Aufschrift „Zebrinas grüßen Ena“ ausgerollt. Alles Eindrücke, die die ehemalige Abiturientin des Mannesmann-Gymnasiums in Huckingen erst einmal sacken lassen musste. „Die Stimmung war unglaublich. Und dass es Plakate mit meinem Namen gab, hat mich sehr berührt“, so die Keeperin.
Nico Schneck freute sich, „dass endlich mal wieder eine Duisburger Spielerin im Nationalkader steht.“ Der MSV-Teamchef glaubt, dass sich die Nominierung der Torhüterin positiv auf das gesamte Team, das in der Bundesliga um den Klassenerhalt kämpft, auswirken wird. Schneck: „Ena gibt ja ohnehin schon 120 Prozent. Das kann aber für jede weitere Spielerin ein Anreiz sein, selbst noch ein paar Prozent draufzupacken.“
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg sprach am Rande des Länderspiels von einer sehr „wissbegierigen“ Debütantin. Erst im April wird das deutsche Team wieder zusammenkommen. Ob Ena Mahmutovic dann erneut eine Einladung erhalten wird, ist noch offen. Die Bundestrainerin weiß um viele gute Torhüterinnen, die sich empfehlen. Und dann ist da ja noch die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland im Sommer. MSV-Teamchef Nico Schneck sieht seine Keeperin zumindest im Rennen um eines der begehrten Tickets: „Sie wäre jetzt nicht im Kader gewesen, wenn sie nicht zumindest eine Option wäre. Ohnehin wird abzuwarten sein, welche Torhüterin sich in guter Form präsentiert oder auch verletzt ist.“
Auch Martina Voss-Tecklenburg genoss ihr Heimspiel. Die 55-Jährige war am Dienstag zum ersten Mal in ihrer Funktion als Bundestrainerin an der Wedau an der Seitenlinie im Einsatz. Das deutsche Team benutzte die Auswechselbank, die bei den Drittliga-Spielen der Männer den Gästen vorbehalten ist. Übrigens: MSV-Männer-Trainer Torsten Ziegner und der verletzte Abwehrchef Sebastian Mai saßen auch auf der Tribüne.
Polizei Duisburg: „Viele ortsunkundige Zuschauer“
Frust herrschte bei vielen Zuschauern, die vor – und auch nach dem Anpfiff – im Verkehrschaos „gefangen“ waren. Der Autoverkehr kam in weiten Teilen Duisburgs zum Erliegen. Das Spiel besuchten 20.169 Zuschauerinnen und Zuschauer. Auf Anfrage der Redaktion gab die Polizei am Mittwoch eine Stellungnahme ab. Hier heißt es: „Viele unterschiedliche Faktoren haben dazu beigetragen, dass die Anfahrt für die Fans länger dauerte, als sonst üblich: Gestern sind viele ortsunkundige Zuschauer mit ihrem Auto angereist. Im Gegensatz dazu haben wir es bei Spielen des MSV mit Fans zu tun, die sich im Stadionumfeld auskennen und – zum großen Teil – mit dem ÖPNV oder auch Bussen/9-Sitzern (vor allem Gästefans) anreisen. Dazu kam der gewöhnliche Berufsverkehr, der durch die tagtägliche Rushhour die Anfahrt erschwerte.“
Die Polizei habe mit Absprache des Veranstalters zusätzliche Parkräume geöffnet, um die Situation zu entlasten. Zudem heißt es im Statement: „Die Lage der Schauinslandreisen-Arena sowie die umgebende Verkehrsinfrastruktur sind nicht mit anderen Stadien in der Umgebung vergleichbar, die über mehrspurige Fahrstreifen, Verkehrsleitsysteme und teils sogar eigene Autobahnanschlüsse verfügen.“