Duisburg. Der MSV Duisburg ist nun seit vier Spielen ungeschlagen. Die Mannschaft blendet Konflikt mit dem Sponsor Schauinsland-Reisen aus.

Da gab es viel zu feiern – und nicht nur einen Sieg. Kurz nach Mitternacht stießen die Drittliga-Fußballer des MSV Duisburg auf der langen Fahrt von Aue zurück in die Heimat im Mannschaftsbus auf ihren Trainer an. Coach Torsten Ziegner wurde am Mittwoch 45 Jahre alt – ein besseres Setting als einen 2:0-Sieg der Zebras beim Schlusslicht FC Erzgebirge Aue hätten sich alle Beteiligten für die Rückfahrt nicht wünschen können.

MSV Duisburg weist eine Mini-Serie vor

Mit dem Sieg gegen zugegebenermaßen völlig desolate Auer haben sich die Meidericher in einer bislang durchwachsenen Spielzeit bei noch einer ausstehenden Partie am Samstag gegen den FC Ingolstadt 04 in eine angenehme Position gebracht. Auch wenn die Fans zuletzt zweimal frustriert nach Heimspielen die Duisburger Arena verlassen haben: Das Zebra kann nun eine Miniserie von vier Spielen ohne Niederlage vorweisen. Kapitän Moritz Stoppelkamp – „Das war heute eine reife Leistung von uns“ – sprach von einer „guten Serie“ und wollte da die Heimbegegnungen mit zwei 1:1-Unentschieden nicht gänzlich ausblenden: „Wir sind da gegen tiefstehende Mannschaften nach Rückständen zurückgekommen.“ Kolja Pusch, in Aue Torschütze zum 2:0, will nicht nur allein die Resultate als Maßstab nehmen: „Wir müssen auch auf unsere fußballerische Entwicklung schauen. Und da können wir zufrieden sein.“

Torsten Ziegner freute sich über einen verdienten Sieg und eine Vorstellung mit allen Tugenden, die er sich von seiner Mannschaft wünscht – basierend auf einer Aggressivität von der ersten Minute an. So habe sein Team von Beginn an den Spielaufbau des Gegners unterbunden. Milde ließ der Trainer bei Stürmer Aziz Bouhaddouz, der seinen kurzen Einsatz mit einer gelb-roten Karte beendete, walten: „Mit etwas mehr Fingerspitzengefühl wäre es nicht notwendig gewesen, Gelb-Rot zu zeigen.“

Duisburgs Kapitän Stoppelkamp: „Konzentrieren uns auf das Sportliche“

Für die Zukunft wünscht sich Ziegner mehr Konstanz in Leistungen und Ergebnissen. Dies wird der Coach mit ins kommende Jahr nehmen, gegen Ingolstadt können die Zebras am Samstag zumindest den aktuellen Trend bestätigen.

Schiedsrichter Martin Speckner schickte den Duisburger Stürmer Aziz Bouhaddouz mit Gelb-Rot vom Platz.>
Schiedsrichter Martin Speckner schickte den Duisburger Stürmer Aziz Bouhaddouz mit Gelb-Rot vom Platz.> © imago/Eibner | IMAGO/Eibner-Pressefoto/Bert Harzer

Mit Blick auf die Großwetterlage beim MSV sagte der Trainer nach der Partie in Aue: „Es tut gut, dass im Umfeld mögliche Kritiker ein bisschen ruhiggestellt werden, dass die Mannschaft ein cooles Feedback von den Fans bekommt.“ In Aue wurde deutlich: Die aktuelle sportliche Verfassung der Mannschaft reicht als Grundlage für eine interne Revolution im Verein nicht aus. Laut Moritz Stoppelkamp ist der Konflikt zwischen Sponsor Schauinsland-Reisen und MSV-Sportchef Ralf Heskamp in der Kabine kein Thema: „Wir sind dafür da, dass wir uns auf das Sportliche konzentrieren. Und das machen wir auch.“

MSV Duisburg: Ralf Heskamp wehrt sich gegen Vorwürfe

Ralf Heskamp sagte am Dienstag gegenüber der Redaktion, dass er es noch nie erlebt habe, in dieser Form öffentlich angegriffen zu werden. Zur Kritik von Schauinsland-Mann Andreas Rüttgers sagte der 57-Jährige, Teile des angesprochenen Konzeptes seien nach einer Analyse im Sommer in die Planung eingeflossen. Heskamp: „Ich habe mich klar daran gehalten, was mit dem Verein vereinbart war.“