Aue. Der MSV Duisburg kann durchatmen. Beim Tabellenletzten Erzgebirge Aue gewinnen die Zebras souverän. Ralf Heskamp spricht über den Sponsoren-Zoff.

Am Mittwoch feiert Torsten Ziegner seinen 45. Geburtstag. Die Mannschaft des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg konnte ihrem Trainer wenige Stunden vor dem Festtag das passende Geschenk auf den Gabentisch legen. Die Zebras siegten am Dienstagabend beim Schlusslicht FC Erzgebirge Aue mit 2:0 (1:0). Zumindest aus sportlicher Sicht war die Duisburger Welt in Ordnung. Das Team präsentierte sich gegenüber dem 1:1 gegen die SpVgg Bayreuth deutlich verbessert.

Erzgebirge Aue gegen MSV Duisburg: Das Spiel im Live-Ticker zum Nachlesen

Aue - MSV Duisburg 0:2

Der Konflikt zwischen Sponsor Schauinsland-Reisen und dem MSV war aber auch in Aue ein Thema. Vor dem Anpfiff sagte Sportgeschäftsführer Ralf Heskamp, der beim Geldgeber in der Kritik steht, gegenüber Magenta-TV: „Ich bin ja schon lange dabei. Das gibt es im Verein, dass ein Sponsor mal mitreden will und hören will, wie es aussieht. Da bin ich auch bereit, darüber zu sprechen. Dass man das in der Öffentlichkeit austrägt, das habe ich so noch nicht erlebt.“

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Heskamp, der hofft, dass ein weiterer gemeinsamer Weg möglich ist, sagte weiter: „Ich spüre, dass die Gremien zu mir halten und mir den Rücken stärken. Ich gehe davon aus, dass die Marketing-Abteilung bzw. die Gremien das Gespräch mit Herrn Rüttgers führen werden. Ich gehe aber nicht davon aus, dass ich dabei sein werde.“

Zum Sport: Torsten Ziegner setzte im Zuge der englischen Woche auf eine Teilrotation. Die Stammkräfte Caspar Jander und Aziz Bouhaddouz erhielten eine Schon- beziehungsweise Denkpause. Auch Jonas Michelbrink saß zu Beginn auf der Bank. In die Startelf rückten Niclas Stierlin, Kolja Pusch und Chinedu Ekene als Sturmspitze.

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Aue musste schon früh den Torwart wechseln. Martin Männel, der „ewige Keeper“ der Sachsen, verletzte sich schon in der dritten Minute und warf sechs Minuten später das Handtuch. Für ihn ging Philipp Klewin ins Tor. Danach stand der Duisburger Schlussmann im Brennpunkt. Vincent Müller klärte stark gegen Omar Sijaric (11.).

Der MSV war in der Anfangsphase vor 6313 Zuschauern gegen verunsicherte Sachsen das aktivere Team und eroberte im Mittelfeld viele Bälle. Kolja Pusch verbuchte aus 17 Metern die erste Chance, Klewin war aber mit einer Faustabwehr zur Stelle.

Das vierte Eigentor des Gegners

Der MSV Duisburg freut sich über die Führung bei Erzgebirge Aue.
Der MSV Duisburg freut sich über die Führung bei Erzgebirge Aue. © firo

In der 26. Minute zahlte sich die Duisburger Dominanz aus. Und wieder einmal half der Gegner kräftig mit: Moritz Stoppelkamp flankte von rechts in den Strafraum, Chinedeu Ekene konnte sich aber nicht entscheidend durchsetzen. Dies übernahm Aues Alexander Sorge, der den Ball ins Netz lenkte. Das war schon das vierte Eigentor zugunsten der Zebras in dieser Saison. Aus Auer Sicht ist es noch verrückter und weitaus tragischer. Das Team erzielte nun schon das fünfte Eigentor in der laufenden Saison.

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Auf der Gegenseite hätte es beinahe ebenfalls im falschen Kasten geklingelt. Vincent Müller verhinderte aber ein Eigentor seines Kollegen Marvin Bakalorz (35.). Für Ex-Zebra Borys Tashchy war kurz darauf das Wiedersehen mit dem MSV beendet. Auch er verließ verletzt den Platz (38.).

Die Gastgeber, die als Schlusslicht massiv unter Druck standen, brachten zu viele Unzulänglichkeiten auf den Platz. Die Heimfans quittierten dies zur Pause mit einem gellenden Pfeifkonzert. Den Zebras konnte das recht sein.

Torsten Ziegner liebt mit dem MSV Duisburg bei Erzgebirge Aue in Führung.
Torsten Ziegner liebt mit dem MSV Duisburg bei Erzgebirge Aue in Führung. © firo

MSV Duisburg: Gelb-rot für Bouhaddouz

Der MSV überstand im zweiten Durchgang die ersten Minuten mit Auer Sturm und Drang und zog dem Zweitliga-Absteiger schnell den Zahn. Marvin Ajani setzte sich auf links durch, und Kolja Pusch traf aus 13 Metern zum 2:0 für den MSV. Für Ajani war es der erste Scorerpunkt in der laufenden Saison.

Der MSV kontrollierte fortan das Geschehen. Aue bemühte sich um den Anschluss, fand aber kaum ein Durchkommen. Vincent Müller mit einer Parade und Mittelfeldspieler Niclas Stierlin mit einem Blocker waren jeweils rettend zur Stelle. In der Schlussminute flog beim MSV dann aber noch Aziz Bouhaddouz mit gelb-roter Karte vom Platz.

Die Fans des FC Erzgebirge Aue hatten am Ende keine Freude. Sie trösteten sich mit dem Gesang „Zebras in den Zoo.“ Die 250 Duisburger Schlachtenbummler konterten mit: „Absteiger!“ Den Zebras winkt nun ein versöhnlicher Jahresabschluss. Am Samstag kommt nun noch der FC Ingolstadt 04 zum letzten Match vor der Winterpause nach Duisburg.