Duisburg. Kapitän Moritz Stoppelkamp legt beim MSV Duisburg nach dem 1:1 gegen die SpVgg Bayreuth den Finger in die Wunde. Rückschritt für die Zebras.
Warum nicht immer so? Also so wie beim 3:1 des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg beim SV Wehen Wiesbaden in der Vorwoche? Beim 1:1 (0:1)-Remis vor 10.243 Zuschauern gegen den Tabellenvorletzten SpVgg Bayreuth konnte der MSV nicht an die Leistung anknüpfen.
Trainer Torsten Ziegner kennt die Gründe für den Rückschritt, will sie aber nicht verraten: „Das werden wir in den nächsten Tagen besprechen, aber intern.“ Viel Redezeit bleibt nicht. Bereits am Dienstag (19 Uhr) sind die Zebras beim Kellerkind Erzgebirge Aue gefordert. Was man nun weiß: Wenn sie nicht immer so spielen wie gegen Wiesbaden, sondern häufiger wie gegen Bayreuth, dann wird’s kompliziert fürs Zebra.
Ziegner bekannte nach der Partie: „Ich bin enttäuscht.“ Nicht so sehr über das Ergebnis, wie er sagte. Der Punkt gegen eine Truppe aus dem Tiefgeschoss ist zu wenig, aber besser als nichts. Die Lage in der Tabelle hat sich nicht dramatisch verändert. Was ihn ärgerte: „Das ist eine Frechheit den Leuten gegenüber, wie wir in der ersten Halbzeit aufgetreten sind.“
Etwas detaillierter erklärt: Die Hausherren kickten in den ersten zehn Minuten ganz ordentlich. Dann entdeckte Bayreuth, dass was zu holen ist. Nach der 38. Minute stand es plötzlich 1:0 für den Gast. Das Gegentor passte zum Thema „schwacher Auftritt“. Aus dem Irgendwo flog eine Flanke in den Strafraum. Marvin Senger verlor das Kopfballduell, dann ein Querpass – und Torschütze Alexander Nollenberger stand mutterseelenallein vor der Kiste. Zu den Männern, die das machten, was in der Wissenschaft „teilnehmende Beobachtung“ (Zuschauen, ohne einzugreifen) genannt wird, gehörten Sebastian Mai und Baran Mogultay.
MSV Duisburg: Umstellung im Sturm funktionierte nicht
Der Trainer bilanzierte die zweite Halbzeit als nicht gut, aber besser. Er hatte dazu mehr geleistet als eine flammende Kabinenansprache. Kolja Pusch kam für den erneut sehr blassen Jonas Michelbrink. Danach brachte der Coach auch noch Niklas Kölle für Marvin Ajani, dessen Beitrag zur Unterhaltung wesentlich in einem Fallrückzieher (37.) neben das Tor bestand. Kölle erzielte auf Vorarbeit von Moritz Stoppelkamp (wer sonst?) den Ausgleich. Worauf es dabei ankam, sagte er so: „Ich habe mich voll reingehauen in das Ding.“ Nicht ganz klar war, ob dabei vielleicht die Hand oder eher die Schulter im Spiel war.
Danach war Zeit genug, um den ganzen Dreier einzufahren. Hätten sich nur mehr „voll reingehauen“. So hatte es Kapitän Moritz Stoppelkamp gesehen. Was er aber zudem einräumen musste: „Da haben uns die Ideen gefehlt, beziehungsweise die Durchschlagskraft.“ Und er fügte hinzu: „Wir waren nicht wirklich als Team präsent.“ Was noch ging, waren Ecken und Freistöße: Sebastian Mai und Marvin Senger hätten so treffen können. Was nicht ging: die Einwechslung des gelernten Sechsers Marvin Knoll für Aziz Bouhaddouz als Sturmspitze. Trainer Torsten Ziegner musste später zugeben: „Das hat nicht so funktioniert.“