Duisburg. Mit dem 2:1-Sieg über den 1. FC Köln haben die Frauen des MSV Duisburg nun schon so viele Punkte wie in der gesamten Abstiegssaison gesammelt.

Als sich die Fußballerinnen des MSV Duisburg im Frühjahr 2021 aus der Fußball-Bundesliga verabschiedeten, hatten sie gerade einmal sieben Punkte eingesammelt. Viel zu wenig, um die Klasse zu halten. Seit Freitagabend hat der Wiederaufsteiger dank des 2:1-Heimsieges über den 1. FC Köln die Sieben-Punkte-Marke bereits erreicht – und das schon nach dem sechsten Saisonspiel.

Vor zwei Jahren standen nach dem sechsten Spieltag gerade erst zwei Zähler auf dem Konto der MSV-Frauen. Damals hatten sie gerade einmal zwei Tore erzielt. Durch die Treffer von Miray Cin und Dörthe Hoppius stehen beim MSV jetzt schon sieben Treffer zu Buche. In der Saison 2020/21 erzielten die Zebras in 22 Partien nur 15 Treffer.

MSV Duisburg: Sonderlob für Sarah Freutel

Teamchef Nico Schneck, vor zwei Jahren unter Chefcoach Thomas Gerstner als Co-Trainer tätig, spricht von einem „großen Entwicklungsschritt“ seiner Mannschaft. „Wir verteidigen deutlich besser. Wir schaffen es häufiger, bei Fifty-fifty-Situationen noch zu blocken und noch einmal in den Zweikampf zu kommen“, so der 35-Jährige, der Sarah Freutel, die die rechte Abwehrseite dicht machte, ein Sonderlob aussprach: „Sie verleiht uns unglaublich viel Stabilität. Sie hat drei Jahre lang keinen Vereinsfußball gespielt, kommt zurück und spielt auf einem sehr, sehr hohen Niveau. Das hilft uns ungemein.“

Yvonne Zielinski, Kapitänin des MSV Duisburg, lobt die gute Moral im Team.
Yvonne Zielinski, Kapitänin des MSV Duisburg, lobt die gute Moral im Team. © imago/Team 2 | IMAGO/Weis/TEAM2sportphoto

Die Zebras knackten die favorisierten Kölnerinnen nach einer torlosen ersten Halbzeit mit Moral und Einsatz. FC-Trainer Sascha Glass war sauer auf sein Team: „Wir wurden arrogant und haben die Zweikämpfe nicht geführt. Dann stehst du dumm da.“ Nico Schneck bemerkte im Umkehrschluss, „dass wir mehr Zugriff hatten und mehr zweite Bälle gewonnen haben“. Der Coach sprach von einer großen Willensleistung seines Teams, die die Grundlage für den ersten Bundesliga-Heimsieg seit Oktober 2019 gewesen sei.

Kapitänin Yvonne Zielinski sieht ebenfalls den Teamgeist als Grund für den aktuellen Erfolg: „Hier ziehen alle an einem Strang.“ Im Spiel nach vorne, sei die Mannschaft insgesamt effektiver geworden. „Wir wissen, dass es sein kann, dass wir nicht viele Chancen bekommen. Aber wir müssen die, die wir dann bekommen, nutzen.“

Nico Schneck gewährte seinen Spielerinnen nach dem Sieg zwei freie Tage. Der Teamchef, der nun erstmals zwei Wochen mit einem nahezu identischen Kader trainieren konnte, weiß, dass seine Mannschaft angesichts vieler personeller Probleme zuletzt viele Körner verbraucht hat. So passt es gut, dass die Schlagzahl im November ein wenig moderater sein wird. Am Sonntag, 6. November, geht es zum Spitzenreiter VfL Wolfsburg. In der Liga sind die Zebras dann erst wieder am Sonntag, 27. November, gegen Mitaufsteiger SV Meppen gefordert. Am Samstag, 19. November, steht zuvor das Pokalspiel gegen den FC Bayern München an.