Duisburg. Mit Ex-Sportdirektor Ivica Grlic und Ex-Trainer Hagen Schmidt kassieren beim Fußball-Drittligisten MSV Duisburg zwei Ehemalige weiterhin Geld.

Ex-Sportdirektor Ivica Grlic steht beim Fußball-Drittligisten MSV Duisburg auch knapp sechs Monate nach seinem Ausscheiden noch auf der Gehaltsliste. Dies bestätigte MSV-Präsident Ingo Wald am Mittwoch im Rahmen der Bilanzpressekonferenz des MSV auf Nachfrage mit einem deutlichen Zähneknirschen. „Ja, er steht bei uns noch auf der Payroll“, sagte der 64-Jährige. Am Abend informierte Wald die Mitglieder im Rahmen der Jahreshauptversammlung über die Personalie.

Ivica Grlic war am 6. Februar nach offizieller Lesart nach der 1:3-Heimniederlage gegen Borussia Dortmund II von seinem Posten zurückgetreten. Damals ging alles sehr schnell. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff verkündete Ingo Wald im Fernsehinterview den Rückzug des Managers. Trotz Rücktritt steht Grlic nun aber offenbar weiterhin beim MSV im Brot. Am Mittwoch erklärte Ingo Wald zudem, dass derzeit Gespräche zwischen dem Verein und dem 46-Jährigen laufen würden, um eine Lösung zu erlangen.

Trainer-Vertrag verlängerte sich beim MSV Duisburg durch den Klassenerhalt

Der MSV hatte im Januar 2020 kurz nach der Rückkehr aus dem Trainingslager an der Algarve den im Juli 2020 auslaufenden Vertrag verlängert. Eine Laufzeit hatte der MSV nicht bekannt gegeben – diese Redaktion hatte damals aber bereits Kenntnis von einem neuen Arbeitspapier, das sich inklusive Optionen bis zum Sommer 2023 erstreckte, und dies auch entsprechend publiziert.

Knapp zwei Monate nach der Trennung übernahm Ralf Heskamp als Geschäftsführer Sport die Nachfolge von Ivica Grlic. Unter Heskamps Regie erfolgte kurz vor dem Saisonende die Trennung von Cheftrainer Hagen Schmidt. Torsten Ziegner übernahm für die letzten beiden Spiele die Verantwortung und tütete den Klassenerhalt ein. Davon profitierte auch Hagen Schmidt, dessen Vertrag sich im Zuge der Rettung um ein Jahr verlängerte. Geschäftsführer Peter Mohnhaupt bestätigte am Mittwoch, dass auch Schmidt weiterhin auf der Gehaltsliste steht.

Aufstieg der Duisburger Frauen war teurer als gedacht

Zu weiteren Menschen, die nicht mehr beim MSV Duisburg tätig sind: Kürzlich hatte der MSV die Verträge der amerikanischen Fußballerinnen Meg Brandt, Brenna Rae Ochoa, Savanah Uveges und Kaitlyn Parcell aufgelöst – einen nach dem Aufstieg in die Bundesliga überraschender Vorgang. Offenbar hatten sich die beim MSV Duisburg für den Frauenfußball Verantwortlichen – also Investor Capelli – kräftig verrechnet. Peter Mohnhaupt erklärte auf Nachfrage: „Der Aufstieg in die 1. Liga war für Capelli teurer als gedacht. Sie sind gerade dabei, in ihrem Mehrjahresplan einige Dinge nachzujustieren.“