Wiesbaden. Der abstiegsbedrohte Drittligist MSV Duisburg hat ein Signal gesendet und Wiesbaden 1:0 besiegt. Der Torschütze hätte sogar noch erhöhen können.
Der Fußball-Drittligist MSV Duisburg sendet im Abstiegskampf ein Lebenszeichen. Die Zebras gewannen vor 1000 Zuschauern ihr Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden mit 1:0. (0:0). Den Treffer des Tages köpfte Aziz Bouhaddouz in der 62. Minute. Der Stürmer hätte seiner Elf das Zittern um den Sieg ersparen können. Bouhaddouz verschoss in der 67. Minute einen Foulelfmeter. Durch den Erfolg, verdient durch eine kämpferisch starke Leistung, konnten die Zebras die Abstiegsränge verlassen. Torhüter Jo Coppens wirkte nach Spielschluss euphorisch: „Wir haben vorher gesagt, dass wir kämpfen wollen. Das haben wir heute gezeigt. Einen Riesenkompliment an alle.“
Trainer Hagen Schmidt warf einmal mehr den Mixquirl an. Gegenüber dem 0:5 gegen Magdeburg vom Mittwoch besetzte der Coach seine Mannschaft auf fünf Positionen um. Die katastrophale Leistung gegen den Spitzenreiter mag ein Grund für den Umbau gewesen sein. Zudem gilt es, mit den Kräften zu haushalten. Der MSV muss gleich am Mittwoch im Nachholspiel gegen den VfL Osnabrück wieder ran.
MSV sollte Wiedergutmachung leisten
Eine der größeren Überraschungen war, dass Stefan Velkov zurück in die Innenverteidigung neben Marvin Knoll durfte. Oliver Steuerer, einst der Chef der Kette, saß nur auf der Bank. Niclas Stierlin machte auf der Sechs für Marvin Bakalorz Platz. Kolja Pusch ersetzte Marlon Frey. Niko Bretschneider spielte links in der Kette. Jo Coppens stand für den gesperrten Leo Weinkauf zwischen den Pfosten. Coppens konnte dann auch gleich nach fünf Minuten bei einer Chance von Gustaf Nilsson sein Können zeigen.
Einmal mehr änderte Schmidt das System. Dieses Mal ließ er seine Elf eher im klassischen 4-2-3-1 mit Aziz Bouhaddouz Wiedergutmachung für die Panne vom Mittwoch leisten.
MSV-Zugang Yeboah auffälligster Akteur
Das gelang durchaus ordentlich. Wehen hatte zwar die erste und lange einzige Chance, der MSV aber das Heft des Handelns in der Hand. Auffälligster Akteur war einmal mehr der quirlige Neuzugang John Yeboah. Sein satter Schuss aus 18 Metern, den Wehens Keeper Florian Stritzel um den Pfosten lenkte, erhielt den verdienten Applaus der 150 mitgereisten MSV-Fans. Woran es den Gästen mangelte: Sie konnten Ballbesitz viel zu selten produktiv nutzen. Immerhin, der neue Abwehrverbund der Zebras wurde kaum auf Sattelfestigkeit geprüft. Die Kollegen hielten klug und geschickt den Ball vom Tor fern.
Wehe wenn nicht, wie in der 30. Minute als ein schlichter Pass durch die Kette Wehens Nilsson in Position brachte. Der großgewachsene Stürmer verstolperte jedoch die Kugel. Trainerfuchs Markus Kauczinski hatte seine Videoanalyse sorgfältig studiert. Als Mittel der Wahl hatte er den Steckpass durch die Kette verordnet. Die vielen Versuche gingen aber fast immer ins Leere. Die Partie blieb lange tor- und ereignislos. Das änderte sich schlagartig.
Bouhaddouz nickt zur MSV-Führung ein
Nach knapp einer Stunde war es den Hausherren dann doch ein bisschen zu gemächlich. Im MSV-Strafraum ging plötzlich die Post ab. Erst musste Stefan Velkov auf der Linie für seinen geschlagenen Torwart retten. Dann parierte der Keeper mit dem Fuß einen Schuss von Nilsson. Bei der Ecke danach war dann wieder Velkov als Störfaktor für die Bemühungen der Hessen gefragt. Kaum war die Krisensituation überstanden, schlug das Zebra zurück. Über Orhan Ademi und John Yeboah fand der Ball seinen Weg zu Rolf Feltscher. Seine Flanke nickte Aziz Bouhaddouz zur Führung für die Zebras ein.
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Zwei Minuten später hatte John Yeboah sogar den zweiten Treffer auf den Fuß, als er nach einem feinen Pass von Ademi frei vor dem Tor stand. WW-Keeper Stritzel erstickte den Torjubel der Zebra-Fans. Noch bittere kam es in der 76. Minute. Yeboah ging im Strafraum zu Boden. Der Schiedsrichter sah den Zweikampf als Foul. Aziz Bouhaddouz holte zum Strafstoß aus und setzte den Ball mit viel Wucht neben das Tor, dass das Tribünengitter krachte.
So wurde die Schlussphase zur Zitterpartie. Und das hatte nichts mit dem Wetter zu tun. Mit Engagement und Willen rettete die Elf den hauchzarten Vorsprung über die Zeit. Das Zebra erkämpfte sich den so wichtigen Auswärtssieg.
Die Startaufstellungen:
- Wiesbaden: Stritzel - Stanic, Mockenhaupt, Gürleyen, Rieble - Goppel, Emanuel Taffertshofer, Kurt, Prokop - Nilsson, Lankford - Trainer: Kauczinski
- Duisburg: Coppens - Feltscher, Knoll, Velkov, Bretschneider - Bakalorz, Pusch - Yeboah, Bouhaddouz, Stoppelkamp - Ademi - Trainer: Schmidt
- Schiedsrichter: Hanslbauer (Fürth)
- Zuschauer: 1000