Dortmund. Samstag zelebrieren die Fans den 50. Geburtstag des Stadions. Der BVB darf sich gegen den VfB von den Emotionen nicht übermannen lassen
Es wird emotional am Samstagabend. Zumindest wenn man es mit Borussia Dortmund hält. Sondertrikots, extra angefertigte Werbebanden, eine große Choreografie der Fans. Das 50. Jubiläum des Dortmunder Westfalenstadions wird das Spiel gegen den VfB Stuttgart zumindest bis zum Anpfiff etwas in den Hintergrund rücken lassen. Dabei geht es in dieser Partie für den BVB um weit mehr als ein nostalgisches Ereignis, um mehr als eine Feierlichkeit für einen der größten Fußball-Tempel der Welt.
Borussia Dortmund darf sich gegen eine der großen Überraschungen dieser Saison kaum eine Niederlage leisten. Zu wichtig ist diese Partie im Kampf um den Einzug in die Champions League. Allerdings erwies sich der VfB im vergangenen Jahr als soetwas wie das Dortmunder Kryptonit. Im vergangenen Jahr verspielte die Mannschaft von Edin Terzic beim damaligen Abstiegskandidaten quasi die Meisterschaft, im November blamierte sich der BVB mit Angsthasenfußball und im Dezember schied man dort aus dem DFB-Pokal aus.
BVB: Wilde Spiele im Westfalenstadion
Nur gut, dass am Samstagabend im Westfalenstadion gespielt wird, jenem Ort, an dem dem BVB schon häufig besondere Dinge in besonders wichtigen Phasen gelungen sind. Mit der Wucht des Stadions wurde einst Real Madrid an die Wand gespielt, Malaga noch besiegt, obwohl das Aus in der Champions League quasi besiegelt war. Derbys gewonnen, der große FC Bayern geschlagen. Dieses Stadion kann mit seinen Fans Spiele gewinnen – und auch der VfB Stuttgart hat dort schon ein besonderes Spiel erlebt. Am 30. März 2012, also vor gut 12 Jahren, gab es ein wildes 4:4.
Daran wird Terzic seine Spieler wohl nicht erinnern, vielmehr an das letzte Heimspiel gegen Stuttgart im Oktober 2022. Der BVB demütigte den VfB mit 5:0. Auch damals entfaltete sich ein Westfalenstadion-Gefühl. Der Samstag wird es vermutlich noch einmal toppen, schon unter der Woche bereiteten die Fans „ihrem“ Stadion einen emotionalen Abend. Von den Emotionen darf sich aber keiner auf dem Platz übermannen lassen, vielmehr müssen die Spieler diese besondere Energie für sich nutzen – um auch im kommenden Jahr Champions-League-Spiele in diesem Stadion zelebrieren zu können.