München. Gegen den FC Bayern kann der 23-Jährige wieder von Beginn an spielen. Die Partie zeigt aber: Der Dortmunder braucht noch Zeit.
Felix Nmecha musste lachen, weil er genau wusste, dass er es doch eigentlich viel besser kann. „100 Prozent, dieses Tor muss ich machen“, sagte der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund. Kurz nach der Halbzeitpause war er ja mit in den Strafraum von Bayern München gelaufen, hatte sich im Rücken der Abwehrspieler positioniert.
Dortmund kombinierte währenddessen gut über den rechten Flügel. Über Jadon Sancho und Julian Brandt, Julian Ryerson schließlich gab den Ball in die Mitte. Nmecha hatte sogar die Zeit und den Platz, den Ball mit dem linken Fuß anzunehmen, schoss dann aber mit rechts aus sechs Metern genau auf Bayern-Keeper Sven Ulreich - es hätte das 2:0 für den BVB sein müssen.
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BVB: Felix Nmecha musste lange auf Startelf-Einsatz warten
Nmecha nahm es locker. „Ich darf mich jetzt nicht so stressen und muss weiterarbeiten“, sagte der 24-Jährige. Einerseits beruhte die Entspanntheit auf dem 2:0-Sieg des BVB in München, andererseits konnte Nmecha in der Allianz Arena persönlich den nächsten Schritt gehen. Zum ersten Mal seit er sich Anfang Dezember eine hartnäckige Hüftverletzung zugezogen hatte, stand er wieder in der Startelf. „Ich bin sehr dankbar für diesen Tag“, fasste Nmecha zusammen.
Die Partie zeigte aber auch, warum der 30-Millionen-Transfer des vergangenen Sommers noch Zeit benötigt. „Es ist immer so, wenn man von Verletzungen zurückkommt. Dann braucht man noch ein paar Spiele für den Rhythmus. Von Anfang an spielen hilft enorm“, sagte er.
BVB hält große Stücke auf Felix Nmecha
Ab und zu deutete Nmecha mal an, warum sie in Dortmund so viel auf ihn halten, warum er als fehlendes Puzzlestück im Spiel gilt. Da verlagerte er gut, brachte mit einer Bewegung Tempo in den Angriff oder, wenn benötigt: Ruhe. In Phasen allerdings lief die Partie auch am Mittelfeldspieler vorbei, gerade in der ersten Hälfte fehlte im Zentrum oft Zugriff.
Vor seiner Verletzung hatte sich Nmecha langsam an das BVB-Spiel gewöhnt, von einem Unterschiedsspieler aber war er auch aufgrund von Schwierigkeiten zu Saisonbeginn, wo er immer wieder kürzertreten musste, weit entfernt. Wann er 100 Prozent erreichen wird, sei „schwer zu sagen“, meinte er. „Ich gebe einfach Gas und hoffe, dass ich so schnell wie möglich wieder Rhythmus bekomme.“ Und der sollte auch für mehr Kaltschnäuzigkeit im Sechzehner sorgen.