München. Die Dortmunder zeigen sich selbst und der Konkurrenz, dass im Liga-Endspurt noch mit ihnen zurechnen ist. Mit den Bayern indes nicht.
Die Saison 2023/24 steht immer mehr für die verkehrte Welt an der Bundesliga-Tabellenspitze.
Da ist vorweg natürlich die Brillianz von Bayer Leverkusen zu nennen. Gegen die TSG Hoffenheim lag die Werkself lange zurück, aber sie ist eben so eingespielt, gefestigt, dass sie auf jede noch so verzwickte Spielsituation eine Antwort findet. Wieder hat Leverkusen einen Rückstand aufgeholt. Sie pflügt so konstant wie dominant durch diese Spielzeit. Ein anderer Deutscher Meister als die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso ist im Frühjahr nicht vorstellbar. Vizekusen? Von wegen!
Das liegt natürlich auch an Bayern München. Der Rekordmeister ist nur noch ein Schatten seiner selbst, ein fragiles Gebilde, das nur darauf wartet, seine letzten Ziele in dieser Saison zu verspielen. Es war ja nicht nur die akute Ideenlosigkeit im Spiel gegen Borussia Dortmund, die irritierte, sondern auch die Art und Weise des Auftritts: aufreizend lustlos. In dieser Form werden die Münchener nicht mehr in den Meisterkampf eingreifen. Ein Triumph in der Champions League? Davon brauchen wir nicht reden.
BVB tritt endlich selbstbewusst und stabil auf
Und plötzlich schafft sogar der BVB Dinge, die man in den vergangenen Jahren für nicht mehr möglich gehalten hat: einen Sieg in der Allianz Arena. Zehn Jahre lang holten sich die Dortmunder im Süden der Republik eine Pleite nach der anderen ab. Karim Adeyemi und Julian Ryerson beendeten mit ihren Toren am Samstagabend beim 2:0 eine unrühmliche Serie. Abgeschrieben ob einer bisher enttäuschenden Bundesliga-Saison? Von wegen!
Für die Dortmunder ist der Sieg in München ein Signal nach außen wie nach innen. Man bewies sich selbst, dass man auch gegen die Top-Klubs der Liga selbstbewusst und stabil auftreten kann – das war in der Hinrunde noch ganz anders. Aber das 2:0 ließ sich auch als Zeichen an die Konkurrenz werten: Im Liga-Endspurt ist mit uns zu rechnen. Und das ja alles, obwohl in Gregor Kobel, Marcel Sabitzer und Donyell Malen drei Stammkräfte fehlten.
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BVB nun mit wichtigen Duellen
Dafür allerdings muss der BVB aber an die Leistung aus München anknüpfen. Es stehen nun ja gleich die Duelle mit dem VfB Stuttgart, RB Leipzig und Bayer Leverkusen an. Dazwischen spielt man gegen Atlético Madrid um den Einzug ins Champions-League-Halbfinale.
Vielleicht gelingt Dortmund im letzten Akt sogar noch mal eine entscheidende Wendung