Bremen. Der Mittelfeldspieler ist in Bremen nach langer Leidenszeit. Im Saison-Endspurt soll er Borussia Dortmund mit seinen Qualitäten helfen.
Es fällt schwer, aus geringer Einsatzzeit von Profifußballern fundierte Erkenntnisse zu gewinnen. Zumal Felix Nmecha ja in den 20 Minuten, die er am Samstagabend im Spiel bei Werder Bremen auf dem Platz stehen durfte, seltene Rahmenbedingungen vorfand. Borussia Dortmund musste in Unterzahl die 2:1-Führung über die Zeit retten, konnte nach der Roten Karte gegen Marcel Sabitzer vor allem reagieren statt agieren. Selbst das Spiel aufziehen, dafür war in Bremen nicht der Moment gekommen.
Zwei, drei Konter versuchten die Dortmunder noch. Und einer der gefährlichsten führte fast zum erlösenden Tor, weil Nmecha einen Querpass geschickt passieren ließ, um Karim Adeyemi auf der linken Seite in Szene zu setzen. Zumindest eine gewisse Übersicht konnte man da hinheindeuten. Ansonsten war das aktuelle Leistungsvermögen des zentralen Mittelfeldspielers nicht ersichtlich.
BVB: Felix Nmecha hat lange Leidenszeit hinter sich
Dass er überhaupt mitwirken konnte, ist hingegen als Erfolg zu verbuchen. Seit November hat der Königstransfer des vergangenen Sommers kein Spiel mehr bestritten. Eine nicht genauer definierte Hüftverletzung erwies sich als hartnäckiger als zunächst gedacht. Es folgten Monate konservativer Behandlung, in denen einfaches Lauftraining schon als großer Fortschritt gewertet wurde.
Nun ist Nmechas Gesundheitszustand zumindest Bundesliga-tauglich. „Eine richtig gute Trainingswoche“ attestierte ihm Trainer Edin Terzic am Samstag, ehe er ins Schwärmen geriet über den 23-Jährigen: „Dynamik, Schnelligkeit und Ruhe am Ball sind für alle sichtbar, aber für uns ist extrem wichtig: Felix ist ein Energiegeber. Er versprüht so viel Freude, so viel Lust. Deshalb war es für uns extrem wichtig, ihn mitzunehmen. Er kam heute zu Minuten. Jetzt wird er noch mal belastet und dann hoffen wir, dass wir von Tag zu Tag seine Belastung steigern können.“
BVB freut sich über eine breiten Kader
Ob der von Terzic geschilderten Attribute ist Nmecha ein Hoffnungsträger im Bundesliga-Endspurt. Denn Kreativität und Dynamik fehlten den Dortmundern in ihrem Spiel in dieser Saison regelmäßig. Zur ganzen Wahrheit gehört allerdings auch, dass Nmecha vor seiner Verletzung nur selten sein großes Talent, was die Verantwortlichen im Nationalspieler gesehen haben, abrufen konnte.
Nichtsdestotrotz freute man sich über Nmechas Rückkehr. „Er wird noch ein Einheiten brauchen“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl. „Es ist schön zu sehen, dass der Kader voller und voller wird. Das wird uns helfen, weil nun die wichtigen Spiele anstehen.“