Leverkusen. Nach dem 1:1 in Leverkusen regte sich BVB-Trainer Edin Terzic über den Schiedsrichter auf. Das ist die falsche Fehlersuche. Ein Kommentar.
Der Ärger war gewaltig groß bei Borussia Dortmund, allen voran bei Trainer Edin Terzic. Und die Wut galt Schiedsrichter Daniel Siebert, der dem BVB einen Elfmeterpfiff verweigert hatte, den es in den Augen des Dortmunder Trainers hätte geben müssen. Die Emotionen waren einerseits nachvollziehbar, weil es tatsächlich einen Kontakt gegeben hatte, als Jonathan Tah und Odilon Kossounou den Dortmunder Karim Adeyemi im Strafraum in die Zange genommen hatten. Bei solchen Szenen haben Schiedsrichter in der Bundesliga schon Elfmeter gepfiffen, da hatte Terzic recht. Bei solchen Szenen haben aber auch Schiedsrichter in der Bundesliga Elfmeter verweigert, weil ja nicht jeder Kontakt gleich ursächlich sein muss für ein Foul.
Beim BVB war in Leverkusen zu vieles Stückwerk
Es war nicht unbedingt ein Muss-Elfmeter, eher ein Kann-man-geben-Strafstoß. So oder so, es wäre fatal, wenn man sich in Dortmund nun allzu sehr auf diese eine Szene versteift und alles ausblendet, was in den 90 Minuten drumherum passierte. Das Spiel hatte nämlich, trotz des Endergebnisses von 1:1, sehr genau aufgezeigt, warum der BVB zehn Punkte Rückstand auf Leverkusen hat. Die Werkself vereinte beeindruckendes Tempo mit traumwandlerisch sicherem Kombinations- und Positionsspiel.
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Da waren klare Abläufe zu erkennen, da sah man, was Trainer Xabi Alonso im Training Woche für Woche mit seinen Spielern einstudiert. Beim BVB dagegen war zu vieles Stückwerk, da fehlte zu oft die Idee, wie man das Leverkusener Pressing umspielt. Und wenn es doch einmal eine Idee gab, misslang die Ausführung.
Klar, die Dortmunder lobten zurecht ihre engagierte und über weite Phasen richtig gute Defensivleistung. Aber der schwarz-gelbe Anspruch sollte schon größer sein, als sich in Leverkusen im Stile eines Außenseiters zu verbarrikadieren und vorne auf ein, zwei Konter und den richtigen Schiedsrichterpfiff zu hoffen.