Leverkusen. Beim 1:1 in Leverkusen verteidigt der BVB leidenschaftlich, nach vorne geht aber viel zu wenig. Die Einzelkritik zum Remis im Topspiel.
Gregor Kobel: Hatte angesichts der drückenden Leverkusener Überlegenheit erstaunlich wenig zu tun, weil die Gastgeber wenig Abschlüsse aufs Tor brachten. War aber da, wenn er gebraucht wurde, fing Flanken und Hereingaben ab und hielt Frimpongs Freistoß sicher (31.). Drehte erstaunlich früh und erstaunlich oft an der Uhr. Note: 2,5
+++ 1:1 – BVB erkämpft glücklichen Punkt in Leverkusen +++
Marius Wolf: Hatte seine liebe Mühe mit den schnellen Leverkusener Außenspielern, hielt aber meist stand. Offensiv aber gar keine Hilfe an diesem Tag. Und dazu war er sowohl beim vermeintlichen 1:1 durch Wirtz (45.+1) und später beim tatsächlichen 1:1 durch Boniface (79.) nicht im Bilde. Note: 4
Mats Hummels: Über weite Strecken Turm in der Abwehrschlacht, der vieles abfing - bis er beim Ausgleichstreffer zu früh nach außen rückte und Schick den Weg im Zentrum freimachte (79.). Zuvor nur mit kleineren Wacklern, mal von Frimpong außen schön verladen, mal von Wirtz im Strafraum düpiert. Ansonsten machte er durch kluges Antizipieren und Vorwärtsverteidigen seine Temponachteile gegen die Leverkusener wett. In den entscheidenden Szenen aber meist voll da, etwa bei seiner Grätsche gegen Palacios, die ein fast sicheres Tor verhinderte (61.). Bis eben zum Gegentor. Note: 2
BVB-Defensive kämpft in Leverkusen aufopferungsvoll
Nico Schlotterbeck: Auch der zweite BVB-Innenverteidiger machte über weite Strecken ein starkes Spiel und trug wesentlich dazu bei, dass Leverkusen aus viel Ballbesitz wenig Abschlüsse im Strafraum kreierte. Spielte einen Katastrophenfehlpass in die Füße von Palacios, aus dem Leverkusen aber nichts machte. Musste nach einer guten Stunde verletzt vom Platz. Note: 2,5
Julian Ryerson: Starker Laufweg, starker Abschluss beim 1:0 (5.) - und für den Rest des Spiels ein Muster an Einsatz und Laufbereitschaft. Aufopferungsvoll in der Abwehr, engagiert nach vorne - wo aber wegen technischer Mängel längst nicht alles gelang. Note: 2,5
Emre Can: Auch er war gegen den Ball viel besser als mit dem Ball. Pflügte erbarmungslos über den Rasen, um Leverkusener Angriffe zu zerstören - hatte aber gewaltiges Glück, dass sein Ballverlust im Strafraum nicht den Ausgleich bedeutete. Und auch beim Gegentor war er im Mittelfeld nicht auf der Höhe. Note: 4
Marcel Sabitzer: Leitete per Hacke artistisch weiter auf Füllkrug - und wenig später stand es 1:0 (5.). Ansonsten mit hoher Fehlerquote in seinen Pässen und zu vielen langen Schlägen im Spielaufbau - auch deswegen konnte dem BVB keine Entlastung gelingen. Note: 4
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Julian Brandt: Sonst verlässlich einer der Besten im BVB-Trikot, bei seinem Ex-Klub aber von der Rolle, ihm gelang ganz wenig nach vorne. Immerhin enorm fleißig und viel unterwegs. Note: 4,5
Marco Reus (bis 84.): Auch dem langjährigen Kapitän glückte wenig im Offensivspiel. Immerhin rieb er sich im Defensivspiel auf und hatte einige gute Balleroberungen. Note: 4
Jamie Bynoe-Gittens (bis 63.): Mit unerschrockenen Auftritten hatte er sich den Platz in der Startelf verdient- gegen die Leverkusener aber zahlte er gehörig Lehrgeld. Die schnellen Außenspieler der Werkself hatten wenig Mühe, ihn bei seinen Dribblings abzulaufen und fast noch weniger Mühe, am BVB-Strafraum locker-leicht an ihm vorbeizuziehen. Hätte das Spiel bei einem Konter entscheiden müssen, am Ende aber fehlte ihm Cleverness und Robustheit, weshalb ihn Kossounou noch ablaufen konnte. Note: 5
Niclas Füllkrug: Richtig stark, wie er vor dem 1:0 den Ball mit Rücken zum Tor abschirmte und auf Ryerson ablegte (5.). Rieb sich auf, machte es als Wandspieler für die langen Dortmunder Schläge sehr ordentlich. Bekam aber den Ball selten in gefährlichen Positionen - und als kurz vor Schluss doch einmal eine brauchbare Flanke in den Strafraum flog, setzte er den Flugkopfball über das Tor. Note: 3,5
BVB: Karim Adeyemi enttäuscht nach Einwechslung
Antonios Papadopoulos (ab 63.): Der U23-Spieler kam für Schlotterbeck und fügte sich ordentlich ein. Gewann seine Zweikämpfe und fiel gegen die starken Leverkusener Angriffe nicht negativ auf. Note: 3
Karim Adeyemi (ab 63.): Kam für Bynoe-Gittens und konnte sich überhaupt nicht konstruktiv einbringen. Ließ vorne die gewaltige Möglichkeit aufs 2:0 liegen und versäumte es hinten, den Ausgleichstreffer zu verhindern, weil er den Initiator Kossounou allzu widerstandslos ziehen ließ. Note: 5
Thomas Meunier (ab 84.): Kam für Reus und bleibt wegen der geringen Spielzeit ohne Note