Dortmund. Dortmunds Karim Adeyemi sucht nach seiner Form und muss sich eine Etage tiefer beweisen. Der BVB-Profi beklagt die teilweise heftige Kritik.
Das Lächeln, dieses breite Grinsen, verliert Karim Adeyemi eigentlich nie, das weiß man, wenn man ihn häufiger trifft. Eine Lockerheit, die helfen kann, wenn der Druck zunimmt, die aber auch kritisiert wird, weil einige meinen, dass dem BVB-Offenspieler die nötige Ernsthaftigkeit fehle.
Vielleicht beschreibt schon die Antwort, die der 21-Jährige am Dienstag bei einer Medienrunde der U21-Auswahl auf die Frage gibt, was die Gründe für seine derzeitigen Probleme sind, die Lebenseinstellung des Müncheners. „Gründe, wüsste ich keine“, sagt er. „Es gibt Phasen, in denen es nicht läuft, aber aus jeder Phase kommt man raus.“
Festhalten lässt sich, dass es schon einfachere Phasen in der Karriere des Flügelstürmers gab. Beim Vizemeister, zu dem er 2022 gewechselt ist, wird er derzeit höchstens mal eingewechselt. Der hochveranlagte Tempodribbler sucht nach seiner Klasse.
Bitter: Julian Nagelsmann verzichtet auf BVB-Spieler Karim Adeyemi
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat den Borussen nicht mitgenommen auf die USA-Reise der Nationalmannschaft, stattdessen hilft Adeyemi der U21 im EM-Qualifikationsspiel am kommenden Freitag (18.15 Uhr/ProSieben Maxx) in Bulgarien. Die einige Tage später angesetzte Begegnung gegen die israelische U21-Auswahl wird aufgrund der Eskalation in Nahost verschoben.
+++ Karim Adeyemi im großen BVB-Interview: "Ich habe große Ziele" +++
Sein Fokus liege vorerst auf der U21, sagt Adeyemi. Er versuche, sich anzubieten, gut zu trainieren, denn das Ziel sei, es wieder in die A-Nationalmannschaft zu schaffen. Mit der Kritik, die in dieser Phase auf ihn einprassele, könne er umgehen. „Wenn es aber gegen meine Familie, meine Freunde und meine Freundin geht, dann geht das zu weit, sie sind die letzten, die dafür die Schuld tragen.“ In diesem Jahr hat der Fußballer seine Beziehung zu der Rapperin Loredana öffentlich gemacht – beide werden teilweise angefeindet
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Karim Adeyemi - viele Gespräche mit den BVB-Verantwortlichen
Er rede grundsätzlich oft mit den Dortmunder Verantwortlichen, erzählt Adeyemi. „Was sie mir sagen, ist, dass sie an mich glauben.“ Ende August, die Bundesliga-Saison hatte gerade begonnen, sagte Armin Reutershahn, Co-Trainer in Dortmund, jedoch, dass Adeyemi zwar ein großer Spieler werden könne. Aber: „Manchmal fehlt mir einfach die Seriosität. Er ist sehr locker manchmal beim Training, und ich würde mir wünschen, dass er noch ernsthafter an die Sache herangeht.“
Sein Lächeln kann Adeyemi manchmal im Weg stehen.