Sinsheim. Borussia Dortmund rettet den Sieg in Hoffenheim in Überzahl. Am Ende macht der eigene Linksverteidiger Ramy Bensebaini dem BVB das Leben schwer.
Ramy Bensebaini stand da, die Hände in die Hüften gestemmt, seine Augen starrten Richtung Tribüne. Borussia Dortmunds Linksverteidiger wusste, dass er in der 71. Spielminute gegen die TSG Hoffenheim Mist gebaut hatte. Und er hatte Glück, dass der BVB das Spiel am Freitagabend mit 3:1 (2:1) gewann, sodass ein Spiel Sperre für Gelb-Rot die einzige Folge Bensebaini Undiszipliniertheit bleiben wird.
Der algerische Nationalspieler wollte einen schnellen Einwurf der Hoffenheimer verhindern. Also stubste er den vor den Füßen von TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo liegenden Ball leicht weg. Das Problem: Erst vier Minuten zuvor grätschte Bensebaini Ihlas Bebou um und wurde dafür von Schiedsrichter Florian Badstübner verwarnt.
BVB jubelt: 3:1-Sieg in Hoffenheim bringt die Tabellenführung
"Wenn man eine Gelbe Karte hat, muss man in dieser Situation ein bisschen vorsichtiger sein", rügte Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem Spiel. "Ramy weiß, dass er sich ein wenig cleverer verhalten muss."
Kehl hinterfragte auch, ob man die zweite Gelbe "am Ende geben muss. Darüber kann man diskutieren", meinte er. Tatsächlich war Badstübners Entscheidung höchst kleinlich. Viel schneller hätten die Hoffenheimer den Ball nämlich auch ohne Bensebainis Zutun nicht einwerfen können. Daher habe Niclas Füllkrug "dem Schiri auch gesagt, dass ihm klar sein muss, dass er damit vielleicht das Spiel entscheidet".
Dortmund führte zu diesem Zeitpunkt durch Tore von Füllkrug (18.) und Marco Reus (45.+3) mit 2:1. Für Hoffenheim hatte Andrej Kramaric zwischenzeitlich ausgeglichen (25., Foulelfmeter). Die Gäste drückten in Überzahl, das Spiel drohte zu kippen. Bensebainis Nachlässigkeit hätten den vierten Saisonsieg noch gefährden können.
Doch der BVB blieb diszipliniert und hielt die Führung. Julian Ryerson legte sogar den dritten Treffer nach (90.+5). Füllkrug lobte: "Wie die Mannschaft danach verteidigt hat, engagiert war, das war sehr positiv."