Dortmund. Der Dortmunder Kader ist nun vollständig. In der Offensive hat Trainer Edin Terzic die Qual der Wahl. Woanders aber könnte es schnell eng werden.

Am Tag nach der ersten guten Nachricht des Wochenendes folgte für Edin Terzic noch eine zweite. Borussia Dortmunds Trainer nutzte den freien Sonntag nach dem 1:0-Erfolg der Profis über den VfL Wolfsburg, um sich in Dortmund-Brackel in das U19-Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach anzuschauen.

Weniger von Interesse war das Ergebnis, das 3:0, für das Nachwuchshoffnung Paris Brunner, vor Kurzem mit der goldenen Fritz-Walter-Medaille ausgezeichnet, mit drei Toren im Alleingang sorgte. Denn auf der linken Angriffsseite dribbelte ja mal wieder Julien Duranville.

BVB: Julien Duranville steht wieder auf dem Platz

Es waren die ersten Pflichtspiel-Minuten, die der 17 Jahre alte Belgier, Anfang des Jahres vom RSC Anderlecht ins Ruhrgebiet gewechselt, seit Mai gesammelt hat. Eine Muskelverletzung während der USA-Reise ruinierte Duranvilles Sommervorbereitung, ganz langsam ist der für den Profikader eingeplante Teenager wieder herangeführt worden. Schon am Freitag könnte er mit den Lizenzspielern zur TSG Hoffenheim reisen (20.30 Uhr/DAZN).

BVB-Edeltalent Julien Duranville.
BVB-Edeltalent Julien Duranville. © firo

Für Terzic ergibt sich damit eine weitere Option für die Offensive. Im Angriff und im Mittelfeld hatte der 40-Jährige am Samstag bereits die halbe Mannschaft ausgetauscht. Ein Qualitätsverlust bei der Hereinnahme der zweiten Reihe war dabei nicht wirklich zu erkennen, im Gegenteil: Flügelspieler Jamie Bynoe-Gittens, 19, sorgte für Spielfreude, Salih Özcan, 25, als Sechser für Stabilität. Beides ließ der BVB jüngst vermissen, als die beiden Nationalspieler Karim Adeyemi, 21, und Kapitän Emre Can, 29, diese Rollen bekleideten.

BVB: Sebastian Kehl spricht Lob aus

"Die Jungs, die heute dabei waren, haben es gut gemacht", lobte Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem Sieg gegen Wolfsburg, für den Marco Reus, zuletzt Bankspieler, mit seinem Treffer sorgte. "Die Breite gibt uns immer wieder Möglichkeiten. Es ist natürlich hart für den einen oder anderen, draußen zu sitzen, aber wir werden den kompletten Kader brauchen. Wir benötigen unterschiedliche Spielertypen in den unterschiedlichen Spielen."

Dortmunds Niclas Füllkrug in Aktion.
Dortmunds Niclas Füllkrug in Aktion. © Bernd Thissen/dpa

Stürmer Niclas Füllkrug will "eine sehr hohe Dichte bei der Qualität und Leistungsbereitschaft", erkannt haben. "Da zu sein, wenn man ihn braucht, ist das Mindset, das jeder Spieler braucht", sagte der 30-Jährige. Bis auf Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer (29, Muskelverletzung) ist der Dortmunder Kader inzwischen komplett. Regelmäßige Ausfälle hatten ja eine sowieso schon knifflige Saisonvorbereitung erschwert. Sie dürften auch einer von vielen Gründen für den holprigen Start gewesen sein.

BVB: In der Defensive kann es eng werden

Gerade in der Offensive muss Terzic nun ein paar Befindlichkeiten moderieren. Es sei eine "Luxussituation, dass wir mit zwei Stürmern spielen und noch einen von der Bank bringen können", befand Füllkrug zwar, doch das bedeutet schließlich auch: Im vom Trainer bevorzugten System mit einer Spitze sitzen von Füllkrug, Sebastien Haller (29) und Youssoufa Moukoko meist zwei draußen, von denen einer nicht oder nur kurz eingewechselt wird - und das war zuletzt häufig der 18-jährige Moukoko.

Dortmunds Trainer Edin Terzic gibt Marco Reus taktische Anweisungen.
Dortmunds Trainer Edin Terzic gibt Marco Reus taktische Anweisungen. © Federico Gambarini/dpa

In der Abwehr allerdings bleiben die Möglichkeiten begrenzt, und das könnte sich als Hauptmanko der Kaderplanung erweisen. Für zwei Außenposition gibt es drei fitte Kandidaten (Marius Wolf, Julian Ryerson, Ramy Bensebaini), genauso wie bei den Innenverteidigern (Mats Hummels, Nico Schlotterbeck, Niklas Süle). Viel passieren darf nicht.

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