Mainz. Das Erstrundenspiel beim TSV Schott Mainz ist für Borussia Dortmund harte Arbeit. Bis zum Liga-Start muss sich das Team steigern.

Edin Terzics Blick passte nicht zu dem Geschehen auf dem Rasen. Borussia Dortmunds Trainer saß leicht nach vorne gebeugt auf der Bank, die Ellenbogen auf den Knien abgestützt. Grimmiger Blick, eine Hand vor dem Mund. Schlimmes ist in diesem Moment nicht passiert, im Gegenteil: Seine Mannschaft war gerade im Erstrundenspiel des DFB-Pokal beim TSV Schott Mainz mit 1:0 in Führung gegangen. Am Ende gewann der BVB beim Regionalliga-Aufsteiger mit 6:1 (3:1).

BVB-Sorgen werden größer: Niklas Süle muss verletzt raus

Doch Terzic haderte mit der Leistung seines Teams, das sich die Führung durch Sebastien Haller nach 22 Minuten erkrampft hatte. Auch die Profis auf dem Rasen debattierten nach dem Treffer des Ivorers über die Dortmunder Darbietung – alle dürften sich einig gewesen sein: Da muss mehr gehen. Zudem besorgt den BVB die Rückenverletzung von Innenverteidiger Niklas Süle, der nach 29 Minuten ausgewechselt werden muss.

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Live: Schott Mainz – BVB 1:3

BVB-Zugang Marcel Sabitzer trifft bei Pflichtspiel-Debüt

Die Höhe des Sieges und Weiterkommen nach Toren von Haller (22./35.), Julian Brandt (24.), Pflichtspiel-Debütant Marcel Sabitzer (57.), Donyell Malen (79.) und Youssoufa Moukoko (85.) konnten nicht darüber hinweg täuschen, dass die Dortmunder in der Woche vor dem Bundesliga-Auftakt am kommenden Samstag gegen den 1. FC Köln (18.30 Uhr/Sky) noch eine Menge zu tun haben. Den Mainzer Ehrentreffer vor 30.312 Zuschauerinnen und Zuschauer, in einer gewaltigen Mehrheit BVB-Fans, erzielte Nils Gans (34.).

In Abwesenheit der beiden verletzten Profis Karim Adeyemi (21) und Felix Nmecha (22) schickt Trainer Edin Terzic eine Elf ohne Überraschung auf den Platz - und zu der zählt auch Zugang Marcel Sabitzer (29), der im Mittelfeld neben Marco Reus (34) sein Pflichtspiel-Debüt in Schwarz-Gelb gibt.

BVB präsentiert sich hinten wackelig

Über die Flügel stürmten Julian Brandt (27) und Donyell Malen (24), alleiniger Mittelstürmer war Sebastien Haller (29). Kapitän Can gibt den Sechser. Torwart Gregor Kobel (25), zuletzt mit Muskelproblemen ausgefallen, war wie von Terzic angekündigt bereit für den Pflichtspiel-Auftakt. Die Viererkette bildeten Debütant Ramy Bensebaini (28), Niklas Süle (27), Mats Hummels (34) und Julian Ryerson (25).

BVB-Star Marco Reus steht gegen den TSV Schott Mainz in der Startelf.
BVB-Star Marco Reus steht gegen den TSV Schott Mainz in der Startelf. © AFP

Die Dortmunder taten sich schwer gegen den Regionalligisten. Vorne vertraute der Vizemeister auf Einzelaktionen, die Durchschlagskraft fehlte. Hinten präsentierte er sich wackelig – gerade im Umschaltspiel offenbarte der BVB große Lücken und Abstimmungsprobleme.

BVB: Nico Schlotterbeck nach Verletzung zurück

In Führung mühte sich Dortmund nach 22 Minuten trotzdem. Julian Ryersons Flanke wurde von einem Mainzer auf den anderen Flügel per Kopf verlängert. Da stand Brandt, der den Ball in die Mitte streichelte, wo Haller wenig platziert, aber druckvoll vollendete. Nur zwei Minuten später konnte sich der Favorit noch mal freuen: Haller spielte Malen frei, der wiederum Brandt in der Mitte fand – 2:0. Vom Mainzer Anschlusstreffer durch Nils Gans, den Bensebaini unfreiwillig mit dem Gesicht vorbereitete, und vom Verletzungsschock von Niklas Süle, der durch den gerade erst genesenen Nico Schlotterbeck ersetzt wurde (29.), erholte sich Dortmund schnell (34.). Haller nahm den Ball per Brust im Sechzehner an und wühlte sich zum 3:1 (35.).

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Nach der Pause schwanden die Mainzer Kräfte mehr und mehr, der BVB kontrollierte die Partie nun besser, erlaubte sich dennoch die eine oder andere Schlampigkeit. Spätestens mit dem 4:1 durch Sabitzer, dessen Treffer Reus gekonnt per Dribbling einleitete, war das Spiel dann entschieden (57.). Malen erhöhte mit einem wuchtigen Schuss unter die Latte (79.). Der für Haller eingewechselte Youssoufa Moukoko besorgte den 6:1-Endstand (85.).