Dortmund. Im Kader von Borussia Dortmund vollzieht sich ein Wandel. Intensität wird wichtiger als Technik. Doch reicht das aus für den BVB? Ein Kommentar.
Zurück in den April 2013, vor knapp zehn Jahren drang der bevorstehende Wechsel von Mario Götze zum FC Bayern nach außen. Eine Nachricht, die Fans von Borussia Dortmund schockierte. Enttäuschung. Wut. Götze erhielt Polizeischutz. Fußball kann schäbig sein.
BVB: Raphael Guerreiro wie ein Sinnbild für die alten Dortmunder Probleme
Ähnliches muss Raphael Guerreiro nicht befürchten, wenn er nun den gleichen Schritt vollzieht. Der Portugiese hat sich in den Jahren nie endgültig in die schwarz-gelben Herzen gespielt, weil er wie ein Sinnbild für die Probleme der vergangenen Jahre steht: viel Klasse, zu wenig Leidenschaft, zu häufig verletzt. Behalten hätten sie ihn in Dortmund trotzdem gerne, aber sie wollten ihm nicht alle finanziellen Wünsche erfüllen.
So vollzieht sich langsam ein Wandel im Dortmunder Kader, der Fokus liegt mehr auf der Intensität als auf der Technik. Bereits im Winter kam Außenverteidiger Julian Ryerson, jetzt soll der Sechser Edson Alvarez kommen. Beide sind ein Gegenpol zu dem Fußballer Raphael Guerreiro. Ihre Stärke liegt in ihrer Hingabe, in ihrer Härte. Ob das reicht?
Das hängt auch davon ab, ob das Hoch einzelner Spieler anhält. In der Leistungssteigerung von Spielern wie Emre Can, Donyell Malen und Julian Brandt verbirgt sich die Gefahr, dass sie wieder zurückfallen in die Wankelmütigkeit. Die Nachhaltigkeit des Aufschwungs muss erst nachgewiesen werden.
Bayern-Deal mit Raphael Guerreiro muss dem BVB nicht Angst machen
Halten diese Profis aber ihre Form, dann kann die kommende Spielzeit wieder eine besondere werden. Bayern hat den Dortmundern zwar Raphael Guerreiro weggeschnappt. Angst machen muss einem dieser Transfer aber nicht.