Foxborough. Klubs und Nationalteams gehen immer häufiger auf Werbereise. Es ist ein notwendiges Übel. Die Aufmerksamkeit ist noch gering. Ein Kommentar.
Am Ende ist es wohl eine Frage der Perspektive. „Ich lebe seit 2007 in den USA“, sagt Markus Kuhn, ein ehemaliger American-Football-Profi, dem als erster Deutscher ein Touchdown in der NFL gelang. „Ich finde es unglaublich, was mit dem Fußball seitdem hier passiert ist.“
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So kann man das sehen: Fußball erlebt einen Aufschwung in den Vereinigten Staaten. In drei Jahren wird hier die Weltmeisterschaft ausgespielt. Gerade bei Kindern wird die Sportart immer populärer. Auch die Profiliga MLS hat inzwischen immer mehr diesen Namen verdient, weil sich die Strukturen und die Relevanz verbessert haben. Dennoch spielt Soccer in der hiesigen Sportwelt, in der im Football, im Basketball, im Baseball oder im Eishockey jedes Jahr Milliarden umgesetzt werden, nur eine untergeordnete Rolle.
BVB und DFB wirken in den USA verloren
Dennoch unternehmen Klubs und Nationalteams seit Jahren Touren über den Kontinent, jetzt gerade ist die DFB-Elf vor Ort. Meist ist das Interesse vor Ort überschaubar. Daheim sind die Vereine eine große Nummer, in den USA wirken sie etwas verloren. Weltklubs wie Manchester United ziehen, alle anderen müssen kämpfen – das gilt auch für Borussia Dortmund, wie die Reise im Sommer gezeigt hat.
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Auslandsreisen passen nicht in den vollgepackten Terminkalender, sie gelten aber als notwendiges Übel, um neue Märkte zu erschließen. So wird das zweite Spiel der Deutschen in Philadelphia zur besten Sendezeit in Nordamerika angepfiffen, in Europa ist dann 2 Uhr in der Früh. Begeisterung löst die DFB-Elf so in der Heimat nicht aus, obwohl sie da ja acht Monate vor der EM dringend gebrauchen könnte. Das ist dieser Tage in den USA aber auch gar nicht das Ziel.