Essen. . Die deutsche Fußballerinnen sind mit einem klaren 6:0 in die WM gestartet. Der Jubel war groß, doch das war erst die erste Hürde: Ein Kommentar.
Alexandra Popp war die erste deutsche Spielerin, die vor die Mikrofone trat. Vor knapp 28.000 Zuschauern war Deutschlands Auftaktpartie bei dieser WM gegen Marokko gerade abgepfiffen worden, da befand die DFB-Kapitänin: „Beim ersten Spiel so eine Stimmung – das ist die WM. Das spürt man, da wird man getragen – so macht Fußballspielen Spaß.“
Es war große Freude, aber auch Erleichterung, die dieser 6:0-Sieg auslöste. Der Vizeeuropameister ist erfolgreich in die Weltmeisterschaft am anderen Ende der Welt gestartet – und es war ein Einstand, wie man ihn sich nur wünschen kann. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock schrieb gar von einem „Hammer-Auftakt“. Eine Einschätzung, die im Rausch der vielen Tore nachvollziehbar ist. Doch die Spielerinnen und allen voran Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg wissen, wie sie diesen Sieg, der Grund zum Jubel gab, aber auch offenlegte, wo noch ein Nachjustieren nötig ist, einschätzen können.
Marokko war kein Prüfstein, wenn man Weltmeister werden will
Das Team hat nach einer schwierigen Vorbereitung mit zwei schwachen Testspielauftritten wieder Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten gewonnen. Jule Brand zauberte sogar Übersteiger auf den Platz. Sicher, hier und da haperte es noch, das Passspiel war ohne manche Stammkraft nicht immer so präzise wie gewünscht. Dennoch wäre auch ein höherer Sieg möglich gewesen, wenn etwa Sara Däbritz und Lea Schüller bei ihren Treffern nicht im Abseits gestanden hätten, wenn der Ball statt dreimal am Aluminium im Tor gelandet wäre.
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Ja, Marokko war kein echter Prüfstein, wenn man Weltmeister werden will. Dass man aber auch an mutmaßlich schwächeren Gegnern verzweifeln kann, haben bereits andere Favoriten bei dieser WM zu spüren bekommen. Die deutsche Mannschaft hat diese Aufgabe souverän gelöst. Der Start ist gelungen, dieser Schwung muss nun Kräfte für Größeres freisetzen.