Gelsenkirchen. Kenan Karaman und Moussa Sylla bilden Deutschlands gefährlichstes Sturm-Duo. Schalke 04 plant aber schon eine Zukunft ohne Sylla.
Die größten Hymnen kamen von zwei legendären Torjägern des FC Schalke 04. „Sie sind lebenswichtig für Schalke“, sagte Klaus Fischer (75) über Kenan Karaman und Moussa Sylla. Und Simon Terodde (36), vor zwei Jahren Torschützenkönig beim Aufstieg, schwärmte in Bild: „Sie sind eine riesige Bereicherung und passen großartig zusammen.“ Sylla (13 Tore) und Karaman (11) haben nach 19 Spieltagen 24-mal getroffen, bilden das gefährlichste Sturm-Duo der Zweiten Liga. Da stellt sich vor dem Spiel gegen den 1. FC Magdeburg (Samstag, 20.30 Uhr/Sport 1) die Frage: Warum hat Schalke trotzdem noch einen Stürmer geholt?
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Pape Meissa Ba (27) kam am Mittwoch aus der französischen zweiten Liga von Grenoble Foot, mit der Empfehlung von zehn Toren in 18 Saisonspielen. Einer wie Ba, der einen Dreieinhalbvertrag unterschrieb, ist eigentlich nicht gekommen, um auf der Bank zu sitzen. Schalkes Trainer Kees van Wonderen erklärte den Transfer, den er unbedingt wollte, mit fehlenden Alternativen zu Karaman und Sylla. „Für zwei Positionen im Sturm brauchst du mindestens drei Spieler. Wir brauchen eine Extraqualität, die uns hilft, wenn etwas passiert. Außerdem haben wir nun auch im Sturm Konkurrenzkampf“, sagte van Wonderen.
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Karaman und Sylla waren bis Mittwoch die einzigen gesunden und zweitligatauglichen Stürmer im Kader. Emil Höjlund, der im Winter-Trainingslager in der Türkei auf sich aufmerksam machte, ist verletzt, wird wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel noch ein paar Wochen pausieren. Schon in der Hinrunde war auf Höjlund kein Verlass, er fehlte oft wegen diverser Wehwehchen. Bryan Lasme ist nicht mehr da, er spielt bis Saisonende auf Leihbasis in der Schweiz für die Grasshoppers Zürich. Peter Remmert ist erst einmal für die U23 eingeplant. U19-Torjäger Zaid Amoussou-Tchibara ist verletzt und eher Rechtsaußen als Neuner.
Schalke-Kaderplaner Manga: „Er hat angedeutet, welches Potenzial in ihm steckt“
Und es gibt noch einen Grund, warum Ba bereits jetzt auf Schalke spielt, warum Schalke 300.000 Euro überwies und nicht bis zum Sommer wartete, wenn Ba ablösefrei gewesen wäre: Die Königsblauen haben zwar nicht vor, Sylla (Vertrag bis 2028, keine Ausstiegsklausel) zu verkaufen, bei einem unmoralischen Angebot rund um zehn Millionen Euro würden sie ihn aber ziehen lassen.
Für die kommende Saison haben die Schalker deshalb schon vorgesorgt. Geht Sylla, sind Karaman und Ba für die Profis eingeplant, dazu Höjlund und Amoussou-Tchibara. Der 18-Jährige verlängerte nach längeren Verhandlungen seinen Vertrag, wie Schalke am Freitagabend verkündete. „Zaid hat sich in die Trainingseinheiten mit den Profis sehr gut eingebracht und angedeutet, welches Potenzial in ihm steckt“, sagte Kaderplaner Ben Manga. Amoussou-Tchibaras neuer Vertrag gilt bis Juni 2028 und enthält eine Ausstiegsklausel.
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