Gelsenkirchen. Die Mitgliederversammlung des FC Schalke 04 verspricht Brisanz. Nun haben sich die Kandidaten für den Aufsichtsrat geäußert.

Es gibt zwei wichtige Ereignisse, die innerhalb der kommenden neun Tage in der Veltins-Arena des FC Schalke 04 anstehen – und beide versprechen große Brisanz. Am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) treffen die Königsblauen im wichtigen Kellerduell auf Schlusslicht SSV Jahn Regensburg. Sechs Tage später, am 16. November, beginnt um 11.04 Uhr die Mitgliederversammlung. Vor allem letzterer ist ein Termin, der mit großer Spannung erwartet wird.

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Der Aufsichtsrat um Axel Hefer und der Doppel-Vorstand mit CEO Matthias Tillmann und Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers müssen sich Tausenden Mitgliedern stellen – die Stimmung dürfte angesichts der sportlichen Krise und der finanziellen Schwierigkeiten allerdings angespannt sein. Neben weiteren Informationen zur angekündigten Fördergenossenschaft, stehen auch Wahlen auf der Tagesordnung.

Aufsichtsratswahl bei Schalke 04 in sportlich schwieriger Zeit

Die Hefer-Vertreter Sven Kirstein und Moritz Dörnemann wollen erneut in den Aufsichtsrat gewählt werden, ihre Herausforderer sind Falk Kappenhagen und Ender Ulupinar. Alle vier beantworteten nun einen Fragebogen des Fanklubs Ultras Gelsenkirchen (UGE), den der FC Schalke 04 wie schon in den vergangenen drei Jahren im Vorfeld an die Kandidaten weiterreichte. Die Antworten wurden am Donnerstag auf der Internetseite der UGE und der offiziellen Vereins-Homepage veröffentlicht.

Eine Vorgehensweise, die bei nicht wenigen Fans in den sozialen Medien für Irritationen und Kritik sorgte, zumal Hefer-Vize Kirstein selbst als Mitglied der Ultras jahrelang für die Choreografien des Fanklubs zuständig war. Der Verein beteuert zwar, dass es sonst keinen weiteren Fanclub gibt, der sich mit der Bitte um Weiterleitung seiner Fragen an Schalke wendet, weshalb man seit einigen Jahren schon den Ultras-Fragebogen weiterreiche und auch selbst veröffentliche. Dennoch äußerten am Donnerstag Fans auch deutliche Kritik an der vermeintlichen Nähe der Klubführung zu den Ultras und diesem Prozedere.

Steht zur Wahl: Schalkes Aufsichtsrats-Vize Sven Kirstein.
Steht zur Wahl: Schalkes Aufsichtsrats-Vize Sven Kirstein. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Kirstein stellte in dem Fragebogen klar, die Idee der Fördergenossenschaft, die seit einigen Wochen auf Schalke als große Hoffnung auf die Zukunft präsentiert wird, federführend erarbeitet zu haben. „Dieser von mir entwickelte und über die letzten eineinhalb Jahre aktiv vorangetriebene Ansatz wird uns langfristig ermöglichen, Schalke auch bei neuen Projekten finanziell deutlich stabiler aufzustellen“, so Kirstein, der bei der genossenschaftlichen Zentralbank arbeitet. Er sei überzeugt davon, die Fördergenossenschaft werde den Verein „nachhaltig finanziell stärken“. Nach Informationen dieser Zeitung soll Kirstein auch einen Posten in der neuen Führung der Genossenschaft übernehmen und würde somit auch im Fall einer Abwahl aus dem Schalker Aufsichtsrat weiter eine tragende Rolle übernehmen. Eine schriftliche Anfrage dieser Zeitung zu dieser Personalie beantwortete der Verein bisher nicht.

Bekommt Schalke-Boss Tillmann einen Sportvorstand zur Seite gestellt?

Auffällig bei der Lektüre der Fragebögen ist auch, dass nachdem Aufsichtsratschef Axel Hefer bereits die Rückkehr eines Sportvorstands in Aussicht gestellt hatte, nun auch Kirstein dafür plädiert, den Vorstand zu erweitern. „Die aktuelle Führungsstruktur ohne Sportvorstand halte ich für nicht richtig.“ Auch Ender Ulupinar machte in seinen Antworten klar, dass der Verein dringend wieder einen sportlich Verantwortlichen in Form eines Sportvorstandes braucht.

Pikant dabei ist, dass ein Sportvorstand in der Hierarchie über Kaderplaner Ben Manga stehen würde, der aktuell der starke Mann im Klub ist. Und Schalke würde damit das zurücknehmen, was Anfang Januar 2024 noch groß verkündet worden war. „Wir stärken die Direktorenebene, die in Zukunft aus dem Sportdirektor und dem Technischen Direktor bestehen wird. Meine Rolle wird es sein, die übergeordnete Strategie zu entwickeln und die Umsetzung zu kontrollieren“, sagte seinerzeit CEO Tillmann. Bislang ist es sportlich sogar noch schlechter gelaufen als zuvor, weshalb Tillmann nun wohl einen Sportvorstand zur Seite gestellt bekommen könnte.

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