Dortmund. Sebastian Kehl wird hinter den Kulissen auffallend oft gelobt. Beim BVB kann er um die Meisterschaft kämpfen. Und was wäre die Alternative?
Fast fünf Monate sind vergangen, seit Lars Ricken seinen Job als Sport-Geschäftsführer begonnen hat. Seitdem hat der BVB ein Champions-League-Finale verloren, den Trainer getauscht, den Kader umgebaut, nun steht eine weitere richtungsweisende Entscheidung an: Soll der Vertrag mit Sebastian Kehl verlängert werden?
Eigentlich hatte Kehl gehofft, Rickens Posten zu ergattern, stattdessen muss er weiter als Sportdirektor arbeiten. Fredi Bobic, früher mal Stürmer in Dortmund, hat deswegen gesagt, dass er an Kehls Stelle gegangen wäre. Doch: Dies sagt sich natürlich leichter, wenn es einen selbst nicht betrifft.
Beim BVB kann Sebastian Kehl um die Meisterschaft kämpfen
Kehls Auftreten mag manchem zu glatt erscheinen. Oft wirkt er wie ein Unternehmensberater, oft wählt er seine Worte mit Bedacht, obwohl es in seiner Position auch mal helfen kann, öffentlich zu poltern. Dass ihm der Klub aus der Stadt, in der er seit vielen Jahren lebt, aber am Herzen liegt, dies kann man ihm abnehmen. Beim BVB möchte der 44-Jährige eine neue Ära prägen.
Und was wären die Alternativen? In Wolfsburg oder beim Hamburger SV hätte der ehemalige Kapitän vielleicht in die erste Reihe rutschen können, so viel Geld wie in Dortmund kann er da aber bei weitem nicht bewegen. Im Ruhrgebiet kämpft Kehl mit der Borussia um die Meisterschaft, es kommen nicht viele Standorte in Betracht, andenen dies möglich ist.
BVB: Kehls Transferbilanz in diesem Sommer kann sich sehen lassen
Es deutet deswegen gerade einiges darauf hin, dass sein Vertrag verlängert wird. In Gesprächen wird Kehl mittlerweile auffallend oft gelobt. Die Transferbilanz in diesem Sommer kann sich, auch wenn der Kader an einigen Stellen dünn besetzt ist, sehen lassen. Weiterhin bestehen zwar Meinungsverschiedenheiten zwischen Kehl und dem neuen Technischen Direktor Sven Mislintat. Aber es ist Mislintat, der deswegen um seinen Job fürchten muss.
Es scheint, als hätten sich Sebastian Kehl und BVB-Geschäfsführer Lars Ricken zusammengerauft. Natürlich auch, weil beide keine bessere Alternative haben.