Paris. Den Kameras in Paris bleibt nichts verborgen. Das sorgt für amüsante Szenen, aber durchaus auch für blamable.
Die Kollegen daheim in Hamburg wollten es ganz genau erfahren. Wie ich meine Olympia-Premiere in Paris erlebe. Ein Leitartikel dazu bitte. Abgelehnt. Denn abgesehen davon, wen die persönlichen Eindrücke eines x-beliebigen Reporters interessieren sollen, ist doch sowieso überall zu sehen, was ich hier treibe.
Inzwischen war ich viermal im Fernsehen. Zunächst in der ARD noch dezent im Hintergrund beim Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD) im olympischen Dorf. Das sollte sich bald ändern.
Olympia-Tagebuch: Den Kameras in Paris bleibt nichts verborgen
Die Steigerungsform war zur besten Sendezeit im ZDF zu erleben. Der Kollege Andreas Berten aus Essen (die Doppeldeutigkeit an dieser Stelle ist hervorzuheben) und ich platzen im Deutschen Haus in ein Live-Interview – mit solch prallgefüllten Tellern, als würden wir uns um die Goldmedaille in ebenjenem Platzen duellieren. Immerhin: Lecker war‘s.
Der Höhepunkt spielt sich aber auf der Pressekonferenz nach dem sensationellen Olympiasieg der deutschen 3x3-Basketballerinnen ab, die lediglich vom sympathischen Kollegen Thomas Reibetanz von der Freien Presse Chemnitz und mir besucht wird. Jackpot! Es sei denn, man stellt in geistiger Umnachtung die falschen Fragen.
„Wo schlaft ihr heute Nacht?“: Die wirklich wichtigen Fragen
Wie zum Beispiel: „Verlängert ihr nun euren Aufenthalt in Paris?“ Was man eben von Goldmedaillengewinnerinnen so wissen will. Ein Clip dazu landet auf Sport1, und er endet freilich nicht, bevor ich den vier Damen noch empfehle, es doch einem italienischem Olympioniken gleichzutun, der nach seinem Wettkampf betrunken im Park übernachtete. Fand ich offenbar ganz lustig.
Traf auch für die Mädels zu, als ich wissen möchte, ob sie auch mit Silber hätten leben können. Mehr dazu auf BILD-TV. Überschrift: „Reporterfrage sorgt für Lachanfall.“
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Zur Ehrenrettung sei erwähnt, dass es bereits 1 Uhr und der Arbeitstag 18 Stunden alt war. Die Metro hatte zu diesem Zeitpunkt schon den Dienst quittiert. Daher müssen die Kollegen aus Hamburg jetzt doch etwas erfahren. Die aus der Rechnungsabteilung, genauer gesagt: Eine Taxirechnung über 65 Euro ist im Anflug.