Essen. Wackelt die Finanzierung eines sportlichen Großereignisses in NRW? Die Landesregierung beklagt Kostensteigerungen durch die Veranstalter.
Die World University Games 2025 sollen in Nordrhein-Westfalen zu einem großen Sportfest werden und die Fähigkeit des Landes unter Beweis stellen, ein sportliches Großereignis mit vielen verschiedenen Sportarten zu organisieren. Doch aktuell entwickelt sich im Hintergrund offenbar eine Diskussion um die Finanzierung des zweitgrößten Multi-Sport-Events der Welt, wie diese Redaktion erfuhr.
Die Veranstalter, das Land NRW und der Bund planten bei der Vergabe 2021 mit Gesamtkosten von 157 Millionen Euro. Kosten sollten vor allem dadurch niedrig gehalten werden, weil bestehende Sportstätten genutzt werden, die renoviert werden. So zum Beispiel das Lohrheidestadion in Wattenscheid. Allerdings scheint es nun Budget-Probleme zu geben. Die Duisburger Wassersport-Vereine ASC Duisburg und der Duisburger SV 98 klagten bereits, dass das Land NRW die Zusage für die Finanzierung der Arbeiten vor Ort zurückgezogen habe (diese Redaktion berichtete).
NRW hat Bedenken bei Gesamtfinanzierung
Nun äußerte die NRW-Sport-Staatssekretärin Andrea Milz Bedenken bei der Gesamtfinanzierung. Die Kosten seien demnach enorm gestiegen. „Klar ist: Sport-Großveranstaltungen dürfen nicht einfach immer teurer werden. Wir betrachten mit Sorge, dass nunmehr zur Durchführung der FISU World University Games mit deutlichen Kostensteigerungen zu rechnen ist“, sagt Milz. Das Land NRW habe Verantwortung gegenüber der Steuerzahler, „wachsam zu sein“. Das Organisationskomitee der Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games bestätigte gegenüber dieser Redaktion, dass es offenbar Anpassungen im Budget geben muss. „Von der allgemeinen Preisentwicklung, die gesamtgesellschaftlich zu beobachten ist, sind auch Großveranstaltungen betroffen“, teilten die Veranstalter auf Anfrage mit. Wie stark die Kosten angestiegen sind, ließen alle Beteiligten aber offen.
Die Veranstalter betonten bereits am Montag, dass die Austragung der World University Games in den Städten Düsseldorf, Essen, Mülheim, Duisburg und Bochum nicht gefährdet sei. Auch Staatssekretärin Milz sagt: „Die FISU World University Games sind in Nordrhein-Westfalen herzlich willkommen und wir stehen zu diesem Bekenntnis.“ Darauf setzt auch das Organisationskomitee. Für die Durchführung bräuchte es die Unterstützung von Land, Bund und weiteren Beteiligten. „Diese Unterstützung haben wir und arbeiten gemeinsam und im engen Austausch an der Realisierung“, so die Veranstalter.
Wie geht es nun weiter? Milz fordert die Bundesinnenministerin Nancy Faeser dazu auf, „dass alle Beteiligten an einen Tisch kommen um eine gute Lösung für die FISU World Games zu finden.“ Offenbar wird aktuell vor allem um Fördergelder des Bundes gebuhlt.