Breda. Eine Petition hat verhindert, dass eine Party mit 10.000 Menschen im Rahmen einer Testreihe in der niederländischen Stadt Breda stattfinden kann.

In den Niederlanden ist eine Mega-Party mit 10.000 Besuchern abgesagt worden, die zuvor große Empörung ausgelöst hatte. Der populäre Radiosender Radio 538 hatte die Erlaubnis bekommen, im Rahmen einer wissenschaftlichen Testreihe im Zentrum der südniederländischen Stadt Breda am Samstag eine Party zu organisieren.

10.000 Besucher sollten bei dem „538 Oranjedag“ zugelassen werden. Ärzte, Pflegepersonal, Gastwirte und Wissenschaftler hatten ein Verbot der Veranstaltung gefordert. Eine von Ärzten und Pflegepersonal gestartete Petition war Medienberichten zufolge von rund 370 000 Menschen unterzeichnet worden.

Breda sagt Testparty mit 10.000 Gästen ab

Während sich die Regierung hinter die Pläne stellte, erteilte der Bürgermeister von Breda, Paul Depla, der Veranstaltung eine Absage. Zuvor hatte es laute Kritik an der Party gegeben.

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Ärzte eines nahegelegen Krankenhauses in Breda zeigten sich empört: „Ein Fest zu feiern mit 10.000 Leuten, 400 Meter entfernt von einem durch Covid schwer überlasteten Krankenhaus, ist ein Schlag ins Gesicht von Patienten und Pflegepersonal.“

Auch Wissenschaftler schlossen sich der Kritik an. Der wissenschaftliche Nutzen des Experimentes sei unklar. Politiker befürchten, dass die Tausenden Besucher nicht zu kontrollieren seien. Die Kritik führte wohl zur Absage des Testevents: Die Party könne "nicht mehr sicher und verantwortlich" stattfinden, zitierte die Zeitung Het Parool die Veranstalter.

Testevents: Ärzte und Wissenschaftler schlagen Alarm

Die Party war im Rahmen zu den sogenannten Fieldlab-Veranstaltungen im Auftrag der Regierung geplant worden. Dabei wird untersucht, wie trotz der Pandemie Veranstaltungen stattfinden können. Bisher gab es bereits eine Konferenz, eine Theatervorstellung, ein Fußballspiel und auch ein Popkonzert. Besucher müssen ein negatives Test-Ergebnis vorweisen und ihr Verhalten wird während der Veranstaltung verfolgt. Die Testevents gerieten in den vergangenen Tagen zunehmend in die Kritik.

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Das Parlament der Stadt will in einer Sondersitzung am Montagabend entscheiden, ob die Party stattfinden darf. Die Niederlande befinden sich seit Mitte Dezember in einem strengen Lockdown. Doch bleibt die Zahl der Neuinfektionen hoch, und Krankenhäuser sowie Intensivstationen sind überlastet. Zur Zeit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei knapp 300. (red./dpa)