Aus den Niederlanden. Genderneutralität im Amateurfußball: Erstmals spielt in den Niederlanden kommende Saison eine Frau in einer ersten Männermannschaft.
Zum ersten Mal wird in den Niederlanden in der kommenden Saison eine Frau im Amateurfußball in einer ersten Männermannschaft spielen. Mit einer Ausnahmegenehmigung des niederländischen Fußballverbandes KNVB wird Ellen Fokkema in der vierten Amateurklasse für den VV Foartt aus dem friesischen Dorf Menaam auflaufen.
Der KNVB beginnt mit ihr das Pilotprojekt Genderneutralität. Das gab der Verband in Zeist bekannt. Der KNVB will prüfen, ob auf Basis der Projektergebnisse die Regeln geändert werden sollten, sodass Frauen und Männer künftig in gemischten Teams gemeinsam Fußball spielen dürfen.
KNVB will gemischte Fußballteams mit Projekt testen
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„Jedes Jahr erhalten wir Anfragen von Frauen, die mit Männern im Amateurfußball in der Kategorie A spielen wollen. Der KNVB setzt sich für Diversität und Gleichberechtigung ein. Dieser Fall ist eine schöne sportliche Herausforderung, die wir nicht blockieren wollen“, erklärte Art Langeler, der beim KNVB für die Fußball-Entwicklung zuständig ist.
Gemischte Fußballteams von Mädchen und Jungen gibt es in den Niederlanden seit 1986. Bis heute dürfen Mädchen in den Jugendkategorien bis unter 19 Jahre in Jungenmannschaften spielen. Dann müssen sie sich einen Frauenklub suchen oder sie spielen weiter in Männerteams der Seniorenkategorie B (Reservemannschaften der vierten Klasse oder tiefer), wo Frauen zugelassen sind.
Ausnahmegenehmigung für friesische Fußballerin erteilt
Fokkema hatte den KNVB mehrmals um die Ausnahmegenehmigung gebeten. Die 19 Jahre alte Friesin findet es „fantastisch“, dass sie die kommende Saison für die erste Mannschaft spielen darf.
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„Seit meinem fünften Lebensjahr spiele ich mit diesen Jungs Fußball, und ich hätte es als sehr schade empfunden, nicht mehr mit dieser Mannschaft spielen zu dürfen. Meine Teamkollegen haben begeistert reagiert, dass ich bleiben darf“, sagte Jugendnationalspielerin Fokkema. Ein Profi-Angebot des Frauen-Erstligisten SC Heerenveen lehnte sie wegen ihrer Berufsausbildung zur Krankenschwester ab. (SID)